Drei Acts und eine Benefizshow gegen das soziale Abseits

Ein Konzert zur Unterstützung gefährdeter Jugendliche, denen finanzielle Schranken Teilhabe am kulturell-sozialen Leben verwehrt, geht heute Abend ab 20 Uhr im Dornbirner Kulturcafé Schlachthaus über die Bühne. Organisiert durch die Jugendnotschlafstelle anker, kommen die Einnahmen vor allem wohnungslosen Jugendlichen zugute.

„Die „Qualität“ der Wohnungsnot hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert“, berichtet Teresa Brückner vom anker. Mittlerweile betreffe sie nicht nur Obdachlose oder Menschen mit schweren sozialen Problemen, sondern „immer breitere Teile der Bevölkerung – unter anderem auch Jugendliche und insbesondere junge Erwachsene. Man spricht deshalb auch von einer „verdeckten“ oder „neuen Wohnungsnot“.

Familie und Fokus gewonnen

Ganz offen dagegen die Motivation der Musiker, für einen guten Zweck aufzutreten. „Die Jugendlichen müssen aufgefangen werden, sonst enden sie in einem schlechten Umfeld“, stellt Pille One klar. Vielen als Mitglied der Band LinksabbiegA bekannt, schätzt der den positiven Einfluss der Offenen Jugendarbeit Dornbirn: „Vielen Freunden von mir, die in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen sind, wurde dort geholfen. Sie haben wie eine neue Familie und Fokus gewonnen. Jetzt stehen alle im Leben, haben Arbeit, Familie und manche sogar ein Haus.“

Seit den 1990er ist er im Hip-Hop aktiv. Jetzt freut sich der Musiker sichtlich über die Gelegenheit, seine neuen Songs erstmals live vor Publikum performen zu dürfen.

Freches Schnalzen

Auch SoSch* geben ein Debüt, nämlich ihr erstes Konzert im Schlachthaus. Fast vier Jahrzehnte Altersspanne liegen zwischen Sängerin Silvia Steurer (61) und der Bassistin Karla Tschavoll (23) – dem jüngsten Mitglied des Indie-Pop-Rock-Quartet, das seit 2017 aktiv ist. Ihre Lieder bestechen dabei mit locker-cooler Haltung, samt scharfem Blick und frechem Schnalzen.

Die fünf Musiker von twangmen runden den Abend ab. Dabei darf man sich auf träumerischen Progressive-Rock gefasst machen.