Die etwas andere Art der Kammermusik

Ein leicht polemischer Vorblick über das Programm der Schaffarei, dem Musikfestival der Arbeiterkammer.
Die Arbeiterkammer Vorarlberg lädt vom 4. bis zum 6. September zu ihrem alljährlichen Musikfestival Schaffarei nach Feldkirch. Angesiedelt, wo bis vor wenigen Jahren das Graf Hugo, die Geburtsstätte des österreichischen Punks stand, bieten die Feierlichkeiten ein äußerst durchzogenes Programm.
Band ohne Parteigrenzen
Am Donnerstag um 18.30 Uhr eröffnet die Vorarlberg Supergroup The Big Bees das Programm. Die sechsköpfige Formation besteht aus Benny Omerzell (5K HD), Multiinstrumentalist und Musikschullehrer Bastian Bertold, Philipp Mayer (Fierobad), Lukas Morre (Kurator Jazz & Groove Festival) und den Politikern Cenk Dogan (ÖVP) und Antonio Della Rossa (SPÖ). Gemeinsam bieten sie eine Melange aus Soul, Funk und Jazz.

Ab 20.30 Uhr gehört die Bühne der aus Innsbruck stammenden Rapperin Spilif, bekannt für ihren reflexiven Sprechgesang mit ruhigen Beats.

Tanze, wer kann
Mit glattem Retro-Rock geht es weiter, wenn Ruhmer aus Wien ab 17 Uhr den zweiten Tag einläutet.

Auf seine blutleere Hotel-Lobby-Musik folgen die Schwarzwälder von Malaka Hostel. Sie bieten einen aufgewärmten Brei aus Balkan-Beats, Ska und Reggae. Ob tanzend oder schüttelnd, bei dieser Musik wird niemand ruhig sitzen. Ihr Show ist auf 18.45 angesetzt.

Hauptact des Abends ist Iris Gold. Die gebürtige Londonerin, aufgewachsen in Dänemark, stand bereits mit Blur, Taylor Swift und Nile Rodgers auf der Bühne. In Feldkirch bringt sie ihre Mischung aus Pop, Rap und trippigen Vibes mit. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr.

Zwei Generationen Deutschpop
Den dritten Festivaltag eröffnet um 17 Uhr die Vorarlberger Band I Oslo. Das Quartett, hervorgegangen aus dem Everyman Orchestra, hat sich mit melancholisch-leichter Synthrock-Melodik einen Namen gemacht.

Ab 18.45 Uhr betritt Soffie die Bühne. Die Geschichten erzählenden Songs der jungen Süddeutschen sind mit elektronischen Beats hinterlegt. Ihr Lied „Für immer Frühling“ erreichte den elften Platz der deutschen Singlecharts.

Zum Finale des Festivals reisen MiA. aus Berlin an. Vor 20 Jahren feierte die Alternativ-Pop-Gruppe mit Songs wie „Tanz der Moleküle“ oder „Hungriges Herz“ ihre größten Erfolge. Ab 20.30 Uhr gehört ihnen die Bühne.

Die Feierlichkeiten finden bei freiem Eintritt statt, eignen sich aber nicht für spontane Besuche. Stattdessen müssen Tickets im Vorhinein online reserviert werden. Falls das Kontingent ausgeschöpft wird, werden alle weiteren Buchungen auf eine Warteliste gesetzt.