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Bludenz: Das Ende einer Ära

03.09.2020 • 11:53 Uhr
Mandi Katzenmayer bei der Verabschiedung im Val Blue                                                               Stadt Bludenz
Mandi Katzenmayer bei der Verabschiedung im Val Blue Stadt Bludenz

Bürgermeister Mandi Katzenmayer verabschiedet sich aus Stadtpolitik.

“Eine schöne Zeit war das. Ich hatte wirklich viele tolle Begegnungen mit Menschen. Das habe ich immer sehr geschätzt“, betont Bürgermeister Mandi Katzenmayer. „Ich bin zufrieden, wenn ich durch die Stadt gehe. Ich glaube, wir haben einiges bewirkt und auf den Weg gebracht.“ Katzenmayer gilt als volksnah und umgänglich. Und das schätzen die Menschen in Bludenz an ihm. Auch die politischen Gegner. „Ich habe mir nie schwer getan mit dem Kontakt zu Menschen. Das war mir schon in meinem vorigen Berufsleben im Personalbüro der Firma Bertsch sehr wichtig.“ Im Kontakt mit den Medien hingegen habe er sich immer unwohl gefühlt, wie er betont. Das wäre nicht so das Seine gewesen.

Stolz

„Ich habe eine glückliche Zeit erlebt. Mit keinen großen Einschränkungen. Das meiste, was wir uns vorgenommen haben, haben wir auch realisiert. Und da waren wirklich tolle Projekte dabei. Das erfüllt mich schon auch mit Stolz“, ergänzt Katzenmayer. Dabei ist ihm wichtig, zu betonen, dass die Entscheidungen nicht immer einfach waren. Aber im Endeffekt hat man sie gemeinsam getroffen und umgesetzt. Nicht zuletzt deshalb ist der Platz für die Verabschiedung, das Freibad Val Blu, durchaus passend. Denn der Neubau des Bades fiel in seine Amtszeit und war lange Zeit umstritten. Zudem hat die Bauphase länger gedauert als geplant. Die Stadt investierte hier rund 9,5 Millionen Euro in ein modernes Freizeitbad. Mittlerweile genießt das Bad breite Akzeptanz bei der Bevölkerung.

Guter Zeitpunkt

Mit dem Motto „Wenn es am schönsten ist, soll man gehen“, kann Katzenmayer nicht so viel anfangen. Aber generell sei das jetzt der richtige Zeitpunkt, zu gehen. Zudem habe er das Alter dazu, um in die nächste Lebensphase zu wechseln. „Ich habe das Glück, dass ich gesund bin. Und ich möchte jetzt meinen Ruhestand genießen. Und wo geht das besser als in einer Region, wo viele Menschen herkommen, um Urlaub zu machen“, freut sich der Noch-Bürgermeister. Dass ihm das Amt und die Politik abgehen werden, glaubt Katzenmayer nicht. „Ich habe mir das ja gut überlegt. Es war einfach auch absehbar. Und dass ich den Zeitpunkt selbst bestimmen kann, schätze ich sehr.“ Natürlich sei nicht alles so geglückt, wie er es gerne gehabt hätte. Auch in der Politik passieren Fehler: „Da besitze ich die Gnade, dass das einfach gelöscht wird. Ich war immer ein positiv denkender Mensch. Ich hoffe, dass ich das auch weiterhin so beibehalten kann.“

“Ur-Bludenzer”

Josef (Mandi) Katzenmayer wurde am 13. März. 1951 geboren. Er bezeichnet sich als ein „Ur-Bludenzer“. Mit seiner Frau Verena hat er zwei Kinder. Sein Sohn Hannes kam 1978 und seine Tochter Barbara 1980 zur Welt. Bevor er in die Politik ging, war er viele Jahre als Prokurist in der Personalabteilung der Firma Bertsch tätig. Seit 1972 ist er in verschiedenen Funktionen in der Bludenzer Volkspartei politisch aktiv. In der Stadtvertretung ist Mandi Katzenmayer seit 1980. Schon 1990 wurde er erstmals in die Stadtregierung gewählt.

Generationswechsel

Hinsichtlich der Nachfolgekandidaten ist Katzenmayer zuversichtlich. „Es ist das erste Mal, dass fünf Parteien kandidieren. Und wenn man das Alter der beiden Spitzenkandidaten ansieht, ist das sicher auch ein Generationswechsel. Vor allem Simon Tschann ist da hervorzuheben.“ Er sei überzeugt, dass auch der künftige Bürgermeister sein Bestes für die Stadt geben wird. Ganz egal, wer es am Ende werde, es wird auf jeden Fall ein knappes Rennen. Davon ist Katzenmayer überzeugt. „Ich persönlich glaube, dass es eine Stichwahl geben wird.“
Eine Botschaft und einen konkreten Wunsch hat der scheidende Bürgermeister auch noch parat: „Ich wünsche mir und der Stadt Bludenz, dass wir den Schwung und Elan, den wir jetzt endlich haben, beibehalten und intensivieren können. Und das trotz Corona. Und dazu wünsche ich meinem Nachfolger alles Gute.“