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Maturaball: „Maskenball wird es nicht“

12.09.2020 • 21:55 Uhr
Wann Maturabälle dieser Art wieder stattfinden können, ist fraglich. <span class="copyright">Archivbild/NEUE</span>
Wann Maturabälle dieser Art wieder stattfinden können, ist fraglich. Archivbild/NEUE

In Zeiten wie diesen sind Maturabälle eines der Hochrisiko-Events.

Grundsätzlich sind wir nicht direkt damit befasst, weil das ja keine Schulveranstaltung im klassischen Sinn ist. Es gibt in den meisten Fällen ein Maturaball-Komitee, und das triff die Entscheidungen, Wir wissen aber bereits von Schulen, die das in das kommende Frühjahr oder in den Sommer verlegen“, erklärt Elisabeth Mettauer-Stubler von der Bildungsdirektion Vorarl­berg. Es gebe da ganz unterschiedliche Zugänge und Konzepte, in welchem Rahmen eine derartige Veranstaltung stattfinden kann. Generelle Absagen gäbe es ihres Wissens noch nicht. „Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es Schulen geben wird, die dann komplett darauf verzichten werden.“ Die meisten würden jetzt einmal abwarten und schauen, wie sich die Corona-Zahlen in den kommenden Wochen entwickeln.

„Der Herbst wird sicher eine große Herausforderung für die Schulen. Jetzt startet mal die Schule. Dann wird man sehen, wie es mit dem Unterricht aussieht. Deshalb ist hinter allem, was mit Veranstaltungen oder Bällen zu tun hat, ein großes Fragezeichen zu setzen.“ Auch wird sich die Form eines Balles eventuell ändern: „Vielleicht kann so was auch nur in abgespeckter Form oder als Fest im Freien stattfinden.“ Jede Schule sei dazu angehalten, eigene Ideen umzusetzen.

Skepsis

Markus Germann, Direktor des Bundesgymnasiums Dornbirn, ist, was den Maturaball betrifft, vorsichtig bis skeptisch: „So wie es derzeit aussieht, wird der Maturaball höchstwahrscheinlich im November abgesagt und in den Sommer verlegt. An das Semesterende.“ Laut Germann entscheidet das Maturaball-Komitee zusammen mit dem Krisenteam. „Aber es hängt natürlich alles von den Umständen ab. Das kann man derzeit kaum voraussagen. Und wenn die Infektionslage das nicht erlaubt, da könnte natürlich auch eine Absage im Raum stehen.“ Und auf einen Ball, auf dem es Maskenpflicht gibt, würde Direktor Germann ungern gehen wollen. Zudem sei auf einem solchen Ball auch Alkohol im Spiel, da könnten die Masken auch schnell mal fallen.

Noch kein Plan B

Auch an der Handelsakademie und Praxishandelsschule (HAK/PHAS) Bludenz steht eine Entscheidung in Sachen Maturaball noch aus. „Unser Ball ist für den 30. Jänner geplant. Wir sind da noch nicht wirklich weit fortgeschritten bei den Planungen. Wir warten ab. Und drei Monate davor werden wir entscheiden, ob wir das durchziehen können oder nicht“, so der Schulsprecher der HAK Bludenz, Johannes Lins. Einen Plan B gebe es konkret noch nicht. Aber: „Verschieben wäre schon auch eine Möglichkeit. Und zur Not muss man es absagen. Denn du kannst schlecht im September 2021 den Maturaball machen.“

Punkto Maskenball ist Lins skeptisch: „Die Frage, die sich dann früher oder später stellt, ist: Wenn du das machst, wie lange halten sich die Gäs­te daran? Bei zunehmendem Alkoholkonsum wird das einfach schwierig.“ Die endgültige Entscheidung wird drei Monate vor dem Balltermin getroffen.

Kein Maskenball

Auch Direktor Andreas Mark vom Gymnasium Schillerstraße in Feldkirch gibt sich abwartend: „Wir sind in Kontakt mit der Stadt. Die waren bisher sehr kooperativ. Natürlich steht auch eine kurzfristige Absage im Raum. Geplant ist der Ball im Jänner. Wir warten derzeit noch ab.“ Man arbeite eng mit den Schülern zusammen und überlege sich bereits Begleitmaßnahmen. „Spätestens im Oktober können wir dann je nachdem auch Alternativen andenken.“

rimär gehe es derzeit vor allem um die Verantwortung der älteren Generation gegenüber. Und da müsse man abwägen, unter welchen Bedingungen ein Ball durchführbar ist. Denn: „Ein Maskenball wird es nicht. Da kann man weder essen noch trinken. Tanzen geht ja vielleicht“, schmunzelt Direktor Mark. „Und eine komplett spaßbefreite Veranstaltung ist sicher nicht das, was die Maturanten wollen.“

„Wir vom BG Bludenz würden diesen Ball sehr gerne abhalten. Wir freuen uns schon seit Jahren darauf. Ursprünglich haben wir ihn auf Anfang November angesetzt. Aktuell haben wir den Termin am 5. Februar im Montforthaus“, erzählt Jannis Fleisch, Schulsprecher des BG Bludenz. „Wir hoffen, dass bis dann wieder mehr als 100 Menschen zugelassen sind. Sonst macht das Ganze keinen Sinn.“ Er verfolge gespannt die Pressekonferenzen, bei denen der aktuelle Stand und die jeweiligen Maßnahmen verkündet werden. „Wir sind schon auch nervös, weil wir würden diesen Ball liebend gerne abhalten. Das bedeutet uns viel. Aber wenn es nicht geht, dann kann man auch nichts machen.“