Vorarlberg ist nun Risikogebiet

Bei Einreise nach Deutschland und Belgien Test oder Quarantäne nötig.
Angesichts der steigenden Neuinfektionen gibt es weitere Reisewarnungen für Vorarlberg und Tirol. Das für den Tourismus wichtige Land Deutschland stufte Vorarlberg am Mittwochabend als Corona-Risikogebiet ein und verhängte eine Reisewarnung. Belgien setzte unterdessen die Bundesländer Vorarlberg und Tirol auf die Rote Liste.
Das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) setzte Vorarlberg und Regionen in zehn weiteren europäischen Ländern auf die Liste der Risikogebiete. „Es gilt nun auch das Bundesland Vorarlberg als Risikogebiet“, hieß es am Abend auf der Website des Instituts. Kurz darauf verhängte das deutschen Außenministerium eine Reisewarnung in Deutschland.
Einreisende aus Wien und Vorarlberg müssen nun bei der Einreise nach Deutschland einen negativen COVID-19 Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, um nicht eine verpflichtende 14-tägige Quarantäne anzutreten. Die Reisewarnung ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Deutschen Urlauber ermöglicht sie, Buchungen kostenlos zu stornieren.
Harter Schlag
Von einem „harten Schlag“ sprach Landeshauptmann Markus Wallner auf Nachfrage. Und zwar für den Tourismus und für den Handel. „Natürlich geht es um die Gesundheit, aber auch um Arbeitsplätze. Es ist fraglich, wo wir da wirtschaftlich noch hinsteuern“, sagte er am Mittwochabend.
Deutschland stuft eine Region als Risikogebiet ein, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz über 50 liegt. Sprich: Mehr als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner der Region in sieben Tagen. Laut Wallner lag der Wert in Vorarlberg zuletzt weit darüber. Um wieder von der „Roten Liste“ zu verschwinden, muss der Wert unter 50 über zwei bis drei Wochen stabil sein. Daran gelte jetzt alles zu setzen.
„Auch wenn das heißt: mögliche weitere Maßnahmen“, stellte Wallner in Aussicht. „Wir müssen mit den Zahlen runter“. Jetzt gelte es jedenfalls die Bemühungen zur Eindämmung des Virus fortzusetzen. Dazu gehören in erster Linie die Vorverlegung der Sperrstunde in der Gastronomie auf 22 Uhr, das strikte Tragen des Mund-Nasen-Schutz und die Reduktion sozialer Kontakte.
Am Donnerstagmorgen soll die neue Situation von der Landesregierung, vor allem auch die direkten Auswirkungen, betrachtet und beurteilt werden. Der Landeshauptmann will dann wieder vor die Presse treten.