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Getzner baut Werkswohnungen

04.02.2021 • 06:00 Uhr
Die neuen ­Werkswohnungen von oben. <span class="copyright">mitiska · wäger architekten ZT</span>
Die neuen ­Werkswohnungen von oben. mitiska · wäger architekten ZT

Die Bludenzer Textilfirma Getzner investiert zehn Millionen Euro.

“Wir haben mittlerweile eine enorme Warteliste für Werkswohnungen. Somit haben wir uns dazu entschlossen, in diesem Bereich aktiv zu werden. Zudem ist der überhitzte Wohnungsmarkt ein zusätzlicher Impulsgeber gewesen“, so Markus Comploj, CEO der Getzner-Holding. Das Grundstück war bereits im Besitz von Getzner. Zudem sind die neuen Wohnungen umgeben von Werkswohnungen. „Das war schon vor Jahrzehnten als Erweiterungsbereich vorgesehen. Und der Standort ist ideal gelegen zwischen Getzner-Textil und Getzner-Werkstoffe“, ergänzt Comploj.

Spatenstich bei Sonnenschein in Bludenz. <span class="copyright">Hartinger</span>
Spatenstich bei Sonnenschein in Bludenz. Hartinger

Lange Geschichte

Seit über 200 Jahren ist die Geschichte der Stadt Bludenz untrennbar mit der Entwicklung von Getzner verbunden. „Nicht nur für die Stadt Bludenz, sondern für die gesamte Region ist die Getzner-Gruppe heute als größter Arbeitgeber enorm wichtig“, betont der Bludenzer Bürgermeister Simon Tschann. „Mitverantwortlich für diese Erfolgsstory ist der Innovationsgeist dieser Firma.“ Vor über 130 Jahren hat Getzner in die ersten Werkswohnungen in Vorarlberg investiert. Bauprojekte dieser Art sind Teil einer langen Tradition. „Umso erfreulicher ist es, wenn ein international erfolgreiches Unternehmen in den Heimatstandort investiert und dadurch auch die Attraktivität der Stadt Bludenz steigert.“ Zudem werden mit der Fernwärme der Firma Getzner städtische Gebäude beheizt.

Nachhaltigkeit im Fokus

„Mit dem neuen Wohnprojekt soll das Thema ‚Mitarbeiterwohnen‘ neu gedacht und zeitgemäß formuliert werden“, erklärt Architekt Markus Mitiska. Die für die Errichtung der Werkswohnanlage betrauten Architekten sowie die Baufirmen kommen aus der Gegend: „Uns war es wichtig, die Aufträge in der Region zu vergeben und so die Wertschöpfung im Land zu behalten“, schildert Markus Comploj und ergänzt: „Nachhaltiges Wirtschaften ist für uns enorm wichtig. Aber auch die soziale Komponente darf nicht zu kurz kommen. Und beides bedient dieses Projekt“, erklärt Comploj. Bei der Wärmetechnik wird gänzlich auf fossile Brennstoffe wie Gas oder Öl verzichtet.

Erdwärme und Fotovoltaik

Man setzt hier auf Erdwärme. Auch das Beleuchtungskonzept soll möglichst energieschonend werden. Zudem ist für die zweite Ausbaustufe dann auch ­eine Fotovoltaikanlage am Dach geplant. Laut Comploj erleichtert ein derartiges Angebot an neuen Wohneinheiten auch das Akquirieren von qualifizierten Mitarbeitern aus dem In- und Ausland.
Getzner Textil und Getzner Werkstoffe beschäftigen zusammen 1400 Personen in Vorarlberg und 2200 weltweit. Getzner bietet ihren Mitarbeitenden heute im Raum Bludenz rund 130 Wohnungen. Nach der geplanten Fertigstellung des Bauvorhabens „Klarenbrunn“ zu Ostern 2023 werden es rund 200 Werkswohnungen sein.