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Café Feurstein: Neues Gutachten liegt vor

19.03.2021 • 09:49 Uhr
Das Bundedenkmalamt will das Traditionscafé dauerhaft unter Schutz stellen. <span class="copyright">marc Lins</span>
Das Bundedenkmalamt will das Traditionscafé dauerhaft unter Schutz stellen. marc Lins

Denkmalschutz-Causa um Traditionscafé geht in die nächste Etappe.


Seit mehr als einem Jahr steht das Café Feurstein inmitten der Altstadt von Feldkirch jetzt schon leer. Ruhig wurde es um das Traditionskaffeehaus jedoch nicht. Denn fast ebenso lang liegen das Bundesdenkmalamt (BDA) und die Stadt Feldkirch als Eigentümerin der Liegenschaft im Clinch. Das Unterschutzstellungsverfahren ist nun einen Schritt weiter. Nachdem die Stadt gegen den sogenannten Mandatsbescheid vom 18. September 2020 Rechtsmittel eingebracht hatte, führte das BDA ein Ermittlungsverfahren durch, welches mittlerweile abgeschlossen ist. Das Ergebnis ist ein neuerliches, in einzelnen Bereichen – etwa in puncto Architektur – nachgeschärftes Gutachten. Die Expertise beruht auf einem Lokalaugenschein im Jänner 2020 und weiteren Recherchen im Zuge eines Termins mit Verantwortlichen der Stadt im Oktober 2020. Wie erwartet hält das BDA an seiner Linie fest, das 1949 eröffnete Kaffeehaus wegen seiner geschichtlichen, künstlerischen und kulturellen Bedeutung dauerhaft unter Schutz stellen zu wollen.

Stadtrat Benedikt König: "Wir sind dabei, eine Kalkulation verschiedener Sanierungsvarianten zu erstellen." <span class="copyright">Stadt FK</span>
Stadtrat Benedikt König: "Wir sind dabei, eine Kalkulation verschiedener Sanierungsvarianten zu erstellen." Stadt FK

Frist läuft ab

Das Gutachten sei der Stadt vor drei Wochen zugestellt worden, bestätigt BDA-Gebietsreferentin Barbara Keiler auf NEUE-Anfrage. Die Frist für eine Stellungnahme läuft somit in rund einer Woche aus. Es ist davon auszugehen, dass sich die Stadt weiterhin gegen die Unterschutzstellung wehren wird. „Was bedeuten würde, dass die Sache dann vor Gericht landet“, informiert Keiler. Zuständig ist das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) in Wien. Seitens der Stadt wollte man die weitere Vorgangsweise nicht kommentieren. Eine Ausschreibung des Kaffeehauses dürfte allerdings weiterhin geplant sein. „Wir sind dabei, eine Kalkulation verschiedener Sanierungsvarianten zu erstellen. Bevor diese nicht steht, hat eine Ausschreibung keinen Sinn. Allfällige Interessenten wollen ja wissen, in welchem Ausmaß sie sich beteiligen müssen“, teilt der ressortzuständige Stadtrat Benedikt König auf Anfrage mit.
Apropos Interessenten: Derer gibt es bereits mehrere. Neben Waltraud Waldner, derzeit noch Pächterin des beliebten Café Hecht in der Neustadt, interessiert sich wie berichtet auch Wein- und Kaffeehändler Ulrich Berthold für die Weiterführung des Kaffeehauses. Interessiert zeigt sich auch Hanno Breitfuss, Geschäftsführer der Feldkircher Immobiliengesellschaft REI. Dem Unternehmer – früher Stammgast im Café Feurstein – liegt der Erhalt des Traditionskaffeehauses persönlich am Herzen. Bereits Anfang dieses Jahres ließ er die Verantwortlichen der Stadt wissen, dass er die Räumlichkeiten mieten, denkmalschutzgerecht sanieren und sich um einen Betreiber des Kaffeehauses kümmern würde. Reaktion bekam er bis dato keine. Lediglich die Zusendung einer allfälligen Ausschreibung sei ihm zugesichert worden, sagt Breitfuss.