Flughäfen in der Corona-Flaute

Durch die Covid-19 Pandemie wurde die Luftverkehrsbranche existenziell getroffen.
Die Corona-bedingten Reisebeschränkungen haben im vergangenen Jahr zu einem beispiellosen Einbruch in der Luftfahrtbranche geführt. Auf den sechs österreichischen Flughäfen wurden 9,3 Millionen Passagiere gezählt, nach 36,2 Millionen im Jahr 2019. Laut Statistik Austria sei das geringste Passagieraufkommen seit 1992 verzeichnet worden. Weltweit werden die Airlines die schwache Nachfrage wohl länger spüren als andere Branchen. Womöglich wird sich der Flugverkehr dauerhaft verändern.
Regionalflughäfen
Besonders hart hat die Pandemie die Regionalflughäfen betroffen. Mit der hauseigenen Fluglinie People’s werden am Flughafen St. Gallen-Altenrhein Passagiere zu beliebten Ferienzielen und nach Wien befördert. Letzteres Angebot ist für die Airline, aber auch den Airport von essenzieller wirtschaftlicher Bedeutung. Die Fluglinie People’s wird zum Großteil von Geschäftsreisenden benutzt, viele davon Vorarlberger.
Fehlende Geschäftsreisende
Im Vergleichszeitraum zu vor Corona im Jahr 2019 lag das Passagiervolumen 2020 bei circa minus 60 Prozent. Von Neujahr bis 11. April 2021 sind gar keine Flüge gestartet. „Derzeit liegen die Passagierzahlen bei minus 40 Prozent im Vergleich zu vor der Pandemie“, berichtet Thomas Krutzler, Geschäftsleiter der People’s Airgroup. Den Rückgang sieht er verursacht durch Homeoffice, Kurzarbeit oder gar Reiseverbot zahlreicher Firmen.
Aktuell starten die Flieger gen Wien einmal täglich jeweils Montag, Mittwoch und Donnerstag. Ab Mitte September soll das Angebot erweitert werden.
Laut Krutzer haben sich die Ticketpreise nur marginal erhöht. „Wir rechnen in den nächsten Monaten, vielleicht sogar Jahren mit weniger Nachfrage auf unserer Linienstrecke nach Wien. Daher sehen wir uns gezwungen, die Preise anzupassen“, stellt er in Aussicht.
Hoffnung Ferienflüge
Große Hoffnungen setzen Fluggesellschaften und Flughäfen in den heurigen Sommer. Am 12. Juni 2021 folgte der Auftakt für die Ferienflüge ab St. Gallen-Altenrhein. „Wir werden bis Ende August das komplett vereinbarte Charterprogramm mit unseren Reiseveranstalterpartnern anbieten“, sagt Krutzler. Gemeinsam mit High Life Reisen und Rhomberg Reisen fliegt People’s nach Sardinien, Mallorca, Kroatien, Ibiza, Neapel, Menorca, Kalabrien, Korsika, Kefalonia sowie Epirus und Lefkas.
Vorteile Regionalflughafen
Was die Maßnahmen betrifft, so gelten am Flughafen die Vorgaben der Schweiz beziehungsweise des Kantons St. Gallen. Es gibt eine Masken-Pflicht (MNS) sowie Hygiene- und Abstandsregeln. An Bord setzt People’s behördliche Vorgaben und Empfehlungen der europäischen Flugsicherheitsbehörde um. Während des Flugs ist eine FFP2-Maske zu tragen. Die 3G-Regel ist in der Schweiz nicht verbreitet. Testmöglichkeiten am Flughafen gibt es nicht.
Trotz allen Widrigkeiten sieht Krutzler die großen Vorteile der Regionalflughafens: Die Wege sind kurz, die Abfertigung schnell und es gibt keine Ansammlung von Menschenmassen.