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Kurze Hitzewelle erreicht ihren Höhepunkt

10.07.2023 • 16:13 Uhr
Die Temperatur am Thermometer wird heute noch deutlich höher steigen.<span class="copyright"> (C) HARTINGER</span><br>
Die Temperatur am Thermometer wird heute noch deutlich höher steigen. (C) HARTINGER

Heute dürfte der in diesem Jahr bisher heißeste Tag werden. Lange dauert diese Hitzewelle aber nicht.


Es wird heiß: Wenn es nach den Prognosen geht, so sollte heute in Vorarlberg die bis dato höchste Temperatur in diesem Jahr erreicht werden. 36 Grad im Schatten sind vorhergesagt, wobei diese aktuelle Hitzephase relativ kurz sein wird, erklärt die Meteorologin Susi Lentner von der Bundesanstalt GeoSphere Austria (ehemals ZAMG) in Innsbruck, die auch für Vorarlberg zuständig ist. Hotspots für die hohen Temperaturen sind Feldkirch und Bludenz, je nachdem könnte das Thermometer aber auch im Rheintal auf die 36 Grad klettern, so die Expertin.
Später am Abend und in der Nacht sind heute dann auch Gewitter möglich. Sicher ist das allerdings noch nicht. Dann legt sich allerdings eine Kaltfront über das Land, die am Mittwoch zu „hochlabiler“ Luft führt – was vermutlich mit einigen Schauern schon am Morgen, zwischendurch Sonne und dann im Tagesverlauf ziemlich heftigen Gewittern einhergeht. „Das Unwetterpotenzial steigt“, informiert die Meteorologin

Abkühlung bringt ein Sprung ins kühle Nass. <span class="copyright">Hartinger</span>
Abkühlung bringt ein Sprung ins kühle Nass. Hartinger

Heißes Wochenende

Mit der „kälteren“ Luft am Donnerstag ist die Gewitterwahrscheinlichkeit nicht mehr so groß. Der Tag wird laut Lentner unbeständig und es hat „nur“ mehr bis zu 25 Grad. Am Wochenende geht der Trend dann wieder Richtung Hochsommer und auch die Nächte werden wieder wärmer. Samstag und Sonntag dürften aus gestriger Sicht wieder Tage mit über 30 Grad werden, berichtet die Expertin. Lentner weist allerdings auch darauf hin, dass Tage mit über 30 Grad im Sommer eigentlich normal seien. Allerdings habe deren Häufigkeit in den vergangenen Jahren zugenommen.

Der diesjährige Juli hat schon bisher einiges an „Sommer“ gebracht. So gab es laut GeoSphere Austria in Bregenz bereits 67 Sonnenstunden und mit 21 Grad Lufttemperatur einen hohen Mittelwert. Zwischen 1961 und 1990 lag dieser im Juli in der Landeshauptstadt bei 18,3 Grad. Auch der heurige Juni war zu warm: in Bregenz, wo es seit 1869 Messungen gibt, um 2,9 Grad – im Vergleich zum Mittel 1991–2020. Damit war es der drittwärmste Juni der Messgeschichte. In Feldkirch, wo seit 1875 gemessen wird, war es mit einer Abweichung von 2,6 Grad der fünftwärmste Juni der Messgeschichte.

Hitze und Gesundheit

Die hohen Temperaturen und die damit einhergehende Sonnenbestrahlung bergen allerdings auch gesundheitliche Risiken. Laut einer Aussendung der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) mussten im Vorjahr österreichweit 3474 Menschen wegen akuter Folgen von Hitze oder intensiver Sonneneinstrahlung ärztlich behandelt werden. Im Jahr davor waren es noch 2566 Personen.

Meteorologin Susi Lentner.
Meteorologin Susi Lentner.

Knapp neun von zehn Personen, die wegen Hitze in ärztlicher Behandlung waren, hatten einen Sonnenstich. Weitere gesundheitliche Folgen können unter anderem ein Hitzschlag oder ein Hitzkollaps sein. Daher: Nicht in der ärgsten Hitze ins Freie und wenn es doch sein muss, Kopfbedeckung, Sonnenschutz und viel trinken.

Menschen, Tiere und Pflanzen brauchen heute viel Wasser. <span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Menschen, Tiere und Pflanzen brauchen heute viel Wasser. Klaus Hartinger

Hitze und Motorräder

Auch der Öamtc hat sich zum Thema Hitze gemeldet. Dabei werden Motorrad- und Rollerfahrer und -fahrerinnen ins Visier genommen. So kritisiert Georg Scheiblauer, Motorrad-Chefinstruktor der Öamtc Fahrtechnik, dass vielfach das Bewusstsein fehle, dass man auf einem Motorrad oder Motorroller mehr Schutzausrüstung anlegen sollte als den gesetzlich vorgeschriebenen Helm. Das gelte besonders bei sommerlichen Temperaturen, denn mit der Hitze sinke die Konzentration bei vielen Verkehrsteilnehmenden.

Die sichere Lederkombi sei für hochsommerliche Temperaturen höchst ungeeignet, stellt auch der Experte fest. Mittlerweile gebe es allerdings eine „breite Palette an geprüfter Motorradbekleidung für den Sommer, die luftdurchlässig ist und dennoch Schutz bietet“, so Scheiblauer.

Hitze und Tiere

Nicht nur Menschen auch Tiere sind durch die Hitze beeinträchtigt – besonders Hunde. Diese können nicht über die Haut schwitzen, sondern kühlen sich über das Hecheln, erklärt Veronika Weissenböck von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten in einer Aussendung. Und sie können an unbehaarten Körperstellen wie Nase oder Ohrmuscheln einen Sonnenbrand bekommen.

Daher sollten Spaziergänge oder Autofahrten auf die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegt werden. Frisches Trinkwasser sollte immer zur Verfügung stehen und der Hund nicht allein im Auto gelassen werden. Katzen würden sich in der Regel selbst schattige Plätze suchen. Aber auch sie brauchen frisches Trinkwasser.