Auch der Juli war wieder deutlich zu warm

Klaus Hartinger
Niederschlagsmäßig hat sich der Juli nach dem trockenen Juni wieder dem Mittel angenähert. Aber es war zu warm.
Ganz so heiß wie der Juni – mit 2,5 Grad über dem langjährigen Mittel – war der Juli in Vorarlberg nicht. Allerdings lagen auch im abgelaufenen Monat die Temperaturen über dem Schnitt der Jahre 1991 bis 2020. Wie der Meteorologe Christoph Matella vom Wetterdienst Ubimet informiert, war es in Feldkirch im Juli um 2,1 Grad zu warm, in Bregenz immerhin noch um 1,5 Grad.

Im Gegensatz zum Juni, in dem es minus 52 Prozent Niederschläge im Vergleich zum Mittel gab, war der Juli laut Matella durchschnittlich feucht bzw. leicht darüber. So wurden etwa in der Landeshauptstadt zehn Prozent mehr Niederschläge verzeichnet. „Das ist keine große Abweichung“, stellt der Experte fest.
Rekordwert
Auch ein bundesweiter Spitzenwert war im vorigen Monat in Vorarlberg zu verzeichnen: So waren die 37,7 Grad am 11. Juli in Bludenz der heißeste Tag des Monats österreichweit – gefolgt von Innsbruck mit 37,3 Grad am selben Tag. Es war dies die zweithöchste je in Vorarlberg gemessene Temperatur. Den Rekord hält Feldkirch mit 38,1 Grad vor gut 40 Jahren. Allerdings wurde es Ende des Monats dann um einiges kühler.
Die diesbezüglichen Rekorde fielen in die Nacht auf den 27. Juli. Da wurden in Feldkirch und Bludenz nur mehr zehn Grad gemessen, am Rohrspitz und in Bregenz waren es noch elf. In der Höhe war es naturgemäß noch kühler. 2,2 Grad hatte es in dieser Nacht in Lech, 4,8 Grad in Schoppernau.

Insgesamt präsentierte sich der Juli wettermäßig eher zweigeteilt. So gab es in der ersten Monatshälfte längere stabile Phasen mit Hitze, in den letzten zwei Wochen dann Niederschläge, Gewitter und eher kühlere Temperaturen, erklärt der Meteorologe.
Immer wieder gab es auch Sturmböen. So wurden am Rohrsptz Windspitzen bis 98 km/h gemessen, informiert Matella. Und es waren auch häufiger Gewitter zu verzeichnen. Grundsätzlich aber war auch dieser Monat „deutlich zu warm“, stellt der Fachmann fest.

Alles andere als sonnig und heiß beginnt nun der August. Von der Früh weg dürfte es heute erste Schauer geben. Am Nachmittag kann es dann überall zu Regenschauern kommen, sagt Manfred Bauer von der Bundesanstalt GeoSphere Austria (ehemals ZAMG) in Innsbruck, die auch für Vorarlberg zuständig ist. Für Mittwoch verspricht der Meteorologe eine „Zwischenberuhigung“.

„Von Donnerstag bis Samstag schaut es dann aber sehr nass aus“, so Bauers Prognose. Starke Niederschläge sowie Temperaturen um die bzw. unter 20 Grad versprechen nicht unbedingt sommerliche Tage. Die Besucherinnen und Besucher des Szene Openair in Lustenau brauchen also wieder mal Regenmantel und Gummistiefel. Am Sonntag sollte sich das Ganze wieder beruhigen, für Details sei es allerdings noch zu früh. Insgesamt spricht Bauer in Hinblick auf die ersten Augusttage von einer „unterdurchschnittlichen Woche“.