Lingg übt Kritik an Führung in Maria Ebene

Der ehemalige Primar am LKH Rankweil, Albert Lingg, prangert das schlechte Betriebsklima im Suchtkrankenhaus an.
In einem Leserbrief an die NEUE (Ausgabe 16.10.23, Seite 35) äußert der ehemalige Leiter des LKH Rankweil, Albert Lingg, schwere Sorgen um das Betriebsklima am Suchtkrankenhaus Maria Ebene: „Anders als von der Leitung dargestellt, ist das Betriebsklima seit längerem denkbar schlecht, geschuldet einem häufig verächtlichen Umgangston des Primars und seinem respektlosen Verhalten gegenüber allen Instanzen.“ Seit 2020 ist Philipp Kloimstein der ärztliche Leiter der Einrichtung.
Bei der Stiftung Maria Ebene kann man diese Kritik nicht nachvollziehen. Intern habe es keine Beschwerden gegen den Primar gegeben. Auch habe der Vorstand selbst nie ein solches Verhalten wahrgenommen. Man schätze Albert Lingg jedoch sehr und werde auch den Kontakt zu ihm suchen, um die Vorwürfe abzuklären.
Hilferufe ignoriert
Lingg spricht in seinem Leserbrief eine Kündigungswelle in Maria Ebene an. Das Personal gehe entweder freiwillig oder werde entfernt. Von der Stiftung Maria Ebene heißt es dazu, man sei das einzige Krankenhaus in Vorarlberg ohne Pflegemangel. „Die wichtige Zusammenarbeit mit wichtigen Systempartnern und ambulanten Diensten hat sich verschlechtert, die fast überfallsartige Schließung der Drogenstation Lukasfeld wurde mit ihnen nicht abgesprochen“, kritisiert der ehemalige Primar und Russpreisträger Lingg weiter.
Er melde sich nur ungern aus der Pension zu diesen Vorgängen, allerdings sei ein medialer Hilferuf des Betriebsrats, des Vertreters der Beratungsstellen und einer vormals Leitenden Ärztin von der Kuratoriumsleitung und dem ärztlichen Leiter als unzutreffend abgetan worden, so Lingg. Es habe Kritik einer Ärztin gegeben, bestätigt man bei der Stiftung, allerings habe diese selbst nie mit Kloimstein zusammengearbeitet, sondern das Haus verlassen, bevor dieser bestellt worden sei. Kritik an den Bedingungen in Maria Ebene habe man bisher immer nur von externen Quellen zu hören bekommen.
Er sei die Wortmeldung „den auf dem schwierigen Feld der Suchtarbeit Tätigen schuldig“, erklärt hingegen Lingg. Er sei schließlich lange Jahre selbst Mitglied des Kuratoriums von Maria Ebene gewesen.