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Wie Heizkosten gespart werden

04.01.2024 • 23:10 Uhr

Es ist wieder die Jahreszeit für Kuschelpullover und Tee da. <span style="color: rgba(111, 111, 111, var(--tw-text-opacity)); font-size: 0.75rem; text-transform: uppercase;"><span class="copyright">Shutterstock </span></span>
Es ist wieder die Jahreszeit für Kuschelpullover und Tee da. Shutterstock

Draußen ist es wieder kalt. Manuel Neuer von der Energieberatung vom Energieinstitut erklärt, was beim Heizen zu beachten ist.

1. Ab wann sollte man beginnen zu heizen, um Schimmel zu vermeiden? Manuel Neuer: Es wird empfohlen, mit dem Heizen zu beginnen, sobald die Außentemperaturen dauerhaft unter 15 Grad Celsius fallen. Die in der Innenraumluft enthaltene Feuchtigkeit könnte sonst an kalten Oberflächen, wie an den Fens­tern oder Außenwände kondensieren. Generell sollte die relative Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent bleiben, um die Gefahr der Schimmelbildung zu reduzieren. Es ist daher auch ratsam, regelmäßig zu lüften, um die Feuchtigkeit abzuführen und die Luftqualität zu verbessern.

Manuel Neuer ist Experte bei der Energieberatung.<span class="copyright"> Energieinstitut</span>
Manuel Neuer ist Experte bei der Energieberatung. Energieinstitut

2. Wie lüfte ich richtig?
Neuer:
Das dauerhafte Kippen von Fenstern sollte unbedingt vermieden werden, da kein effektiver Luftaustausch erfolgt, aber sehr viel Wärme verloren geht. Der Schlüssel des richtigen Lüftens liegt im Stoß- und Querlüften. Dies soll mindes­tens drei Mal am Tag erfolgen. Es sollte nur so lange gelüftet werden, bis der Raum vollständig durch frische Luft ersetzt ist, in der Regel dauert dies einige Minuten.

3.Welche Temperatur wird empfohlen?
Neuer:
Grundsätzlich gilt: Ob sich die Temperatur in einem Raum behaglich anfühlt, hängt von einigen Faktoren ab. Natürlich vom persönlichen Empfinden, welches man ein bisschen trainieren kann. Aber es hängt auch von der thermischen Qualität der Außenwände und Fens­ter ab. Deswegen sind pauschale Werte schwierig. Aber man könnte folgende annehmen: In Räumen, in denen man sich oft aufhält, wie das Wohnzimmer, sorgen Temperaturen zwischen 19 und 22 Grad Celsius normalerweise für Behaglichkeit. Niedrigere Temperaturen von 18 bis 20 Grad Celsius reichen in Fluren und Schlafräumen aus. In Kinderzimmern passen 20 Grad Celsius ganz gut. Es gilt: Wird die Raumtemperatur um ein Grad Celsius gesenkt, sinkt der Energiebedarf um rund sechs Prozent.

Dass die Heizung über Nacht ausgeschaltet wird, ist nicht immer sinnvoll. <span class="copyright">Shutterstock</span>
Dass die Heizung über Nacht ausgeschaltet wird, ist nicht immer sinnvoll. Shutterstock

4. Sollte man die Heizung nachts ausschalten?
Neuer:
Nachtabsenkungen sind bei Neubauten nicht wirklich sinnvoll, da Fußbodenheizungen die Wärme in den Bauteilen gut zwischenspeichern und das Heizsystem selbst sehr träge ist. Interessanter wird die Nachabsenkung in Altbauten, da bei diesen Gebäuden die Wärmeenergie sehr schnell durch die Bauteile verloren geht. Die Faustregel lautet: Sinkt die Temperatur bei abgeschalteter Heizung über Nacht um mindestens drei Grad Celsius, dann lohnt sich eine Nachtabsenkung.

5. Soll ich die Heizung für einen Kurzurlaub ausschalten?
Neuer:
Wenn Sie mehrere Tage oder Wochen unterwegs sind, sollten Sie die Heizung nicht komplett abschalten, sondern bei mindestens 14 Grad Celsius belassen beziehungsweise die Thermostate auf Frostschutzstellung, also das Schneeflockensymbol, drehen. Sonst steigt die Schimmelgefahr, da sich die Luftfeuchtigkeit auf die abgekühlten Wände niederschlägt.

6. Wie stelle ich den Thermostat richtig ein?
Neuer:
Es gibt unterschiedliche Thermostate, manche werden elektrisch beziehungsweise digital gesteuert und die Wunschtemperatur kann einfach eingegeben werden. Bei vielen Heizkörpern befinden sich aber manuell einstellbare Thermostate, diese seitlichen und meist weißen Drehknöpfe mit einem Stern- beziehungsweise Schneeflockensymbol und Stufen von eins bis fünf. Das Schneeflockensymbol steht für die Frostschutzstellung und eine Innenraumtemperatur von rund sieben Grad Celsius. Die Stufe eins beginnt bei rund zwölf Grad Celsius und pro Stufe erhöht sich die Temperatureinstellung dann um etwa vier Grad. Das bedeutet, die Stufe drei steht für rund 20 Grad Celsius.

In der aktuellen Zeit ist es für viele ein Anliegen, aufgrund des Heizens nicht tief in die Geldtasche greifen zu müssen.
In der aktuellen Zeit ist es für viele ein Anliegen, aufgrund des Heizens nicht tief in die Geldtasche greifen zu müssen.

7. Wie erkenne ich, dass der Heizkörper entlüftet werden muss?
Neuer:
Wenn einzelne Räume nicht richtig warm werden, manche Heizkörper kalt bleiben oder sich später erwärmen als andere. Auch störende Geräusche wie ein Summen oder Gluckern sind Anzeichen von Problemen.

8. Was muss ich bei der Einrichtung beachten, um optimales Heizen zu ermöglichen?
Neuer:
Entfernen Sie lange Vorhänge, Möbel und Verkleidungen vor und über Heizkörpern, damit der Heizkörper seine Wärme ungehindert an den Raum abgeben kann.

9. Kann ich durch Jalousien Heiz­kosten sparen?
Neuer:
Eine Verschattung sorgt im Sommer für kühlere Innenraumtemperaturen, sofern diese Verschattung außenliegend ist. Umgekehrt können Rollläden, Jalousien, Raffstore auch den Wärmefluss nach außen mindern. Die Luft zwischen Fensterglas und Rollladen kann man sich quasi als zusätzliche Dämmschicht vorstellen. Untertags soll ruhig das Tageslicht reingelassen werden und nach Sonnenuntergang kann die Verschattung runtergelassen werden. Je besser die Fenster thermisch sind, umso geringer ist der Effekt.