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Gasthaus Schendlingen: So wird das Grundstück bebaut

17.01.2024 • 08:34 Uhr
Das Gasthaus Schendliingen nach dem Brand, mittlerweile liegt das Grundstück brach. <span class="copyright">Hartinger</span>
Das Gasthaus Schendliingen nach dem Brand, mittlerweile liegt das Grundstück brach. Hartinger

Architektenwettbewerb für Neubau auf Grundstück des abgebrannten Gasthauses Schendlingen in Bregenz entschieden. Auch ein Wirtshaus wird es wieder geben.


Das Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute Gasthaus Schendlingen war eine Institution in Bregenz. Im April des vergangenen Jahres brannte das Gebäude nieder, nachdem ein Hausbewohner Pommes frites im Backofen vergessen hatte. Ab Mitte 2025 soll das brachliegende Grundstück wieder bebaut werden, ein Architekturwettbewerb wurde kürzlich abgeschlossen.

Gasthaus Schendlingen: So wird das Grundstück bebaut
Die zwei zur Verfügung stehenden Grundstücke sind zusammen 1500 Quadratmeter groß.

Grundeigentümerin und Bauherrin ist die Apartmenthaus Schendlingerstraße 32 GmbH & Co KG, eine Tochter der trivium Immobilien Investment Gruppe mit Sitz in Wien. Auf den zwei zur Verfügung stehenden Grundstücken im Ausmaß von insgesamt knapp 1500 Quadratmetern sollen laut Ausschreibung 50 bis 55 möblierte Apartments entstehen, die vorwiegend an Mitarbeiter von Bregenzer Betrieben vermietet werden sollen. Auch einen Gastronomiebetrieb wird es am Standort wieder geben. Prokurist Mario Kmenta beziffert das Investitionsvolumen auf Anfrage mit rund neun Millionen Euro.

Gasthaus Schendlingen: So wird das Grundstück bebaut
Das Architekturbüro Cukrowicz Nachbaur setzte sich mit diesem Entwurf durch. Cukrowicz Nachbaur

Der Siegerentwurf.

Insgesamt acht Architekturbüros – bis auf eines allesamt aus Vorarlberg – waren eingeladen, ihre Ent­wurfsideen aufs Papier zu bringen. Durchgesetzt hat sich das Büro Cukrowicz Nachbaur, dessen Entwurf einstimmig mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurde. Auf dem zweiten und dritten Rang landeten – ebenfalls einstimmig – die Architektin Magdalena Rauch und das Büro Xander. Das Preisgericht unter dem Vorsitz des Linzer Architekten Gunar Wilhelm lobte die „Klarheit und eigenständige Identität“ des Siegerentwurfs. Das Projekt, so heißt es im Jurybericht, „besticht mit zwei unterschiedlichen, sehr charakterstarken, gut ausgearbeiteten Gebäuden, die durch ihren Kontrast zueinander eine städtebaulich klare Antwort liefern“.

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Modell des Siegerentwurfs. Cukrowicz Nachbaur. Cukrowicz Nachbaur.

Identitätsstiftend

Das Architekturbüro Cukrowicz Nachbaur besetzt den Platz des früheren Gasthauses mit einem, ausschließlich der Gastronomie gewidmeten, scheunenartig anmutenden Gebäude. Das Gasthaus mit Satteldach schaffe eine „starke, identitätsstiftende Präsenz im Quartier“, urteilte die Jury. Das siebengeschoßige Apartmenthaus wiederum hebt sich vom umgebenden Stadtraum ab. Ausdrücklich gelobt werden die „ausdrucksstarke Fassade“ und die Ausrichtung des Gebäudes am Bahndamm. Kritisch sieht das Preisgericht hingegen das zur Straße hin durchgehend geschlossene Erdgeschoß.

Das Gasthaus brannte im April des vergangenen Jahres nieder. <span class="copyright">Shourot</span>
Das Gasthaus brannte im April des vergangenen Jahres nieder. Shourot

Reges Kaufinteresse

Beim Immobilienunternehmen zeigt man sich sehr zufrieden mit dem Siegerentwurf. „Unsere Bedingungen wurden allesamt erfüllt“, bilanziert Kmenta. Für die Wohnungen gebe es bereits reges Kaufinteresse. Auch für den Gastronomiebetrieb haben sich offenbar schon potenzielle Pächter gemeldet. Nähere Details werden derzeit nicht preisgeben. Nur soviel: Es soll ein Pub für 18- bis 30-Jährige werden. Sehr zugute kommt dem Lokal, dass der rund 70 Jahre alte Kastanienbaum den Brand ohne Schäden überstanden hat. Ein lauschiges Plätzchen im Gastgarten scheint somit gesichert.