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Blum plant Expansion nach St.Pölten

18.01.2024 • 19:25 Uhr
Blum plant Expansion nach St.Pölten
V.l.: Reinhold Schneider (Managing Director Voith Hydro St. Pölten), Martin Blum (Geschäftsführer Blum), Johanna Mikl-Leitner (Landeshauptfrau Niederösterreich), Matthias Stadler (Bürgermeister St. Pölten), Gerhard Seyrling (CEO Voith Hydro Austria) BLUM

Beschlägehersteller sicherte sich im Voith-Areal Flächen von 100.000 Quadratmeter für neues Werk – es wäre der erste österreichische Blum-Standort außerhalb von Vorarlberg.

Vor etwas weniger als einem Jahr wurde bekannt, dass der Vorarlberger Beschlägehersteller Blum einen neuen Produktionsstandort in Innerösterreich plant. Es wäre das erste Produktionswerk von Blum in Österreich außerhalb von Vorarlberg.

Jetzt steht auch fest, wo das neue Werk – es wird Werk 9 – hinkommen wird: Auf ein Industrie-Areal in St. Pölten in Niederösterreich. Dort hat Blum jetzt in einem Industriegebiet Flächen im Ausmaß von über 100.000 Quadratmeter gekauft. Diesbezügliche wpa-Informationen bestätigte der Vorarlberger Industriebetrieb auf Anfrage der Wirtschaftspresseagentur.com am Donnerstagmittag.

Wie das Unternehmen weiter ausführte, habe man die umfangreiche Betriebsfläche im südlichen Teil des innerstädtischen Voith-Industriegebietes erworben. In weiterer Folge wolle man dieses Industriegebiet zusammen mit der Voith-Group wiederbeleben. In Summe werde damit in St. Pölten eine Fläche von gut 155.000 Quadratmeter revitalisiert. „Wir freuen uns, dass wir mit dem Voith-Areal in St. Pölten einen Standort gefunden haben, der sehr gut in unseren europäischen Produktions- und Logistikverbund passt. Bei der Suche nach dem idealen Standort für ein künftiges neuntes Werk in Österreich war für uns wichtig, dass genügend Grundflächen, Arbeitskräfte und eine gute logistische Anbindung verfügbar sind“, erklärt Blum-Geschäftsführer Martin Blum die Kaufentscheidung.

Vorhandener Bahnanschluss

Der direkte Bahnanschluss des Areals sei für Blum ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl gewesen, so Blum-Geschäftsführungsmitglied Gerhard Humpeler. „Nachhaltigkeit heißt für uns aber auch, dass wir gemeinsam mit unserem Partner Voith die Möglichkeit haben, ein bestehendes Industriegebiet in St. Pölten zu nutzen, anstatt Boden auf grüner Wiese zu versiegeln. Dass zwei Familienunternehmen auf diese Art zusammenarbeiten, ist nicht alltäglich und für uns eine große Chance, Synergien zu nutzen, um die Region gemeinsam voranzubringen.“ Vorarlberg bleibe aber auch weiterhin der Hauptstandort sowie das Kompetenz- und Entwicklungszentrum. Blum übernehme die bestehenden Verträge der ansässigen Mieter der Voith-Gruppe und werde dann Teile des Areals für die eigenen Bedürfnisse umbauen. Der genaue Zeitpunkt hänge auch davon ab, wie sich die Nachfrage nach Möbelbeschlägen entwickelt: „Wann in unserem Werk 9 die ersten Beschläge vom Förderband fallen, können wir noch nicht sagen. Da spielt die wirtschaftliche Entwicklung eine entscheidende Rolle, aber aktuell beginnen wir mit der Planungsphase“, so Martin Blum.

Von Standort überzeugt

Man sei zwar vom Standort Österreich und von St. Pölten im Speziellen überzeugt. Aber: „Um im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig zu bleiben, ist in Österreich noch einiges zu tun. Eine Senkung der Lohnnebenkosten wäre beispielsweise dringend notwendig. Wir sind mit der Politik und der Sozialpartnerschaft auch diesbezüglich im stetigen Austausch.“

Mikl-Leitner erfreut

Die nieder­österreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bezeichnet die Ansiedlung von Blum als „Meilenstein für den Wirtschaftsstandort St. Pölten“ und „großen Gewinn für Niederösterreich“. Mikl-Leitner zeigt sich sehr stolz, dass der erste österreichische Standort des Vorzeigeunternehmens außerhalb von Vorarlberg in Niederösterreich sein wird. „Die Betriebsansiedlung kommt ohne neue Flächenversiegelung aus und wird damit auch zu einem österreichweiten Musterbeispiel für eine klimafitte Standortentwicklung“, so Mikl-Leitner. Zudem freue man sich darüber, dass man mit der landeseigenen Wirtschaftsagentur einen Beitrag zu neuen Arbeitsplätzen habe leisten können.

von Günther Bitschnau/wpa