Beim Einsteigen in Helikopter verletzt: Passagier fordert Schadenersatz

Am Kopf verletzter Passagier spricht von scharfer Kante im Türrahmen und fordert 15.300 Euro Schadenersatz.
Der ungewöhnliche und vergleichsweise glimpflich verlaufende Hubschrauberunfall ereignete sich im April 2021 in Lech. Beim Einsteigen in einen Helikopter verletzte sich der klagende Fahrgast am Kopf. Er zog sich an der Schädeldecke eine 20 Zentimeter lange blutende Wunde zu. An einer scharfen, mangelhaft gesicherte Kante am Türrahmen habe er sich am Kopf verletzt, behauptet der Kläger.
Schmerzengeld
Die Klagsforderung beläuft sich auf 15.300 Euro. Der Kläger verlangt vom Flugunternehmen und dessen Haftpflichtversicherung Schmerzengeld und Schadenersatz. Der anhängige Zivilprozess am Landesgericht Feldkirch begann am Donnerstag mit der vorbereitenden Tagsatzung.
Vergleichsgespräche sollen weitergeführt werden. Die Parteienvertreter erzielten im Gerichtssaal eine unverbindliche Einigung, die aber noch mit der beklagten Versicherung abgestimmt werden muss. Demnach soll der Kläger ein Schmerzengeld von 2500 Euro erhalten und 4800 Euro an Bergekosten rückerstattet bekommen. Jede Streitpartei soll für die eigenen Prozesskosten aufkommen.
Gutachten
Sollte doch kein Kompromiss möglich sein, würde Zivilrichterin Larissa Bachmayer zunächst ein luftfahrttechnisches Gutachten erstellen lassen.
Der Kläger wurde schon am Donnerstag gerichtlich befragt. Der Arlberger Gastwirt sagte, er sei während einer Veranstaltung in Lech von einem Verein zu zwei Hubschrauberflügen eingeladen worden, weil jeweils ein Platz im Helikopter frei gewesen sei. Beim zweiten Einsteigen sei seine Baseballmütze im Türrahmen stecken geblieben. Oben im Türrahmen habe er sich an einer Metallleiste verletzt.
Erstmaliger Unfall dieser Art
Der Geschäftsführer der Hubschrauberflugfirma gab zu Protokoll, ein derartiger Unfall sei zuvor noch nie passiert. Man verwende neun gleichartige Hubschraubermodelle. Zum Glück habe sich die erste Notrufmeldung als falsch erwiesen: Ein Mann sei mit dem Kopf in den laufenden Rotor geraten.