Europäischer Haftbefehl: Für polnischen Betrüger klickten in Gaißau die Handschellen

Ein 48-Jähriger ging den Vorarlberger Beamten zufällig ins Netz. Der Mann hatte eine offene Haftstrafe mehr als elf Monaten.
Im Zuge einer routinemäßigen Kontrolle in Gaißau gelang der Polizei am Samstagvormittag wahrer Coup. Ein 48-jähriger Pole fiel den Beamten auf, weil er per europäischem Haftbefehl gesucht wurde.
Betrug und Urkundenfälschung
Der Haftbefehl wurde ausgesprochen, weil der Mann eine offene Gefängnisstrafe wegen Betrugs und Urkundenfälschung hatte, teilt die Landespolizeidirektion (LPD) Vorarlberg auf Nachfrage der NEUE mit. Elf Monate und zwölf Tage Haft hat der 48-Jährige noch zu verbüßen.

Der Mann sei mit einem Pkw unterwegs gewesen, so die LPD. Bei einer gewöhnlichen Fahrzeugkontrolle am Gaißauer Grenzübergang überprüften die Beamten die Personalien des Mannes und landeten den Fahndungstreffer.
Einlieferung in JA Feldkirch
Nach Abschluss der Kontrolle und Aufarbeitung durch die Dornbirn Fremdenpolizei wurde der gesuchte Mann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Feldkirch überstellt. Dort wird er die nächsten Tage wohl auch verbringen, bis alle Formalitäten mit den polnischen Behörden geklärt sind. Wenn diese einen Antrag auf Auslieferung stellen – was angesichts der offenen Haftstrafe wahrscheinlich scheint – sollte er im Laufe der nächsten Woche in sein Heimatland überstellt werden.

Warum der Mann sich in Vorarlberg aufhielt, ist unklar. “Vermutlich hatte er in Polen Freigang bekommen und war dann geflohen”, heißt es aus der Landespolizeidirektion.