Ein Kindergarten, die illwerke vkw und das Problem mit der Abstandsnachsicht

Der in die Jahre gekommene Bregenzer Kindergarten “Weinschlössle” wird abgerissen und für fast zehn Millionen Euro neu gebaut – für Verwunderung sorgte bei den teilnehmenden Architekturbüros, dass der landeseigene Energieversorger nur eine eingeschränkte und teils gar keine Abstandsnachsicht einräumte
Eine weitere wichtige Entscheidung ist jetzt rund um den millionenschweren Neubau des Kindergartens Weinschlössle in Bregenz gefallen. So konnte das Bregenzer Architekturbüro Dorner Matt den EU-weit ausgeschriebenen Architekturwettbewerb für sich entscheiden.
Die 24 am Wettbewerb teilnehmenden Architekturbüros wurden jüngst von der Stadt Bregenz über das Ergebnis der Jurysitzung informiert. Auf Platz zwei und drei folgten nach wpa-Informationen die Architekturbüros Innauer Matt aus Bezau und Baumschlager Hutter Partners aus Dornbirn.
9,5 Millionen Euro
Bei der Stadt Bregenz bestätigte Pressesprecher Sebastian Rauch auf Anfrage, dass die Jury den Entwurf von Dorner Matt auf Platz eins gereiht habe. Weitere Informationen und auch das Siegerprojekt sollen Anfang 2025 präsentiert werden, da zuvor auch noch Einspruchsfristen abgewartet werden müssen. Die Durchführung des Wettbewerbs kostete die Stadt nach eigenen Angaben vom April 2024 rund 100.000 Euro. Alles in allem dürften sich die Gesamtkosten für das Kinderhaus Weinschlössle auf etwa 9,5 Millionen Euro netto belaufen.

Eingeschränkte Abstandsnachsicht
Auch wenn das Siegerprojekt noch nicht öffentlich bekannt ist, so ist dennoch davon auszugehen, dass sich das neue Kinderhaus mehr oder weniger an der gleichen Stelle wie der Altbestand befinden wird. Denn die Platzverhältnisse auf dem Grundstück sind eingeschränkt, zumal sich dort auch das denkmalgeschützte “Weinschlössle”-Gebäude befindet.
Aufgrund dieser Umstände sorgte bei mehreren am Wettbewerb teilnehmenden Architekturbüros das Verhalten des landeseigenen Energieversorgers illwerke vkw für Verwunderung. Denn im Gegensatz zu einem privaten Grundstücksnachbarn, welcher der Stadt im Bereich des bestehenden Kindergartengebäudes und etwas darüber hinaus an der Grundstücksgrenze eine Abstandsnachsicht auf null Meter einräumte, bekam die Stadt vom Grundstücksnachbarn illwerke vkw weniger Nachsicht. Das geht aus den Wettbewerbsunterlagen hervor.

Platzierung des Gebäudes schwierig
So gewährte illwerke vkw in einem Teilbereich nur eine Abstandsnachsicht im Ausmaß von 50 Prozent des gesetzlich einzuhaltenden Abstandes bzw. einen Mindestabstand von 1,5 Meter. In einem weiteren Bereich der gemeinsamen Grundstücksgrenze wurde von illwerke vkw gar keine Abstandsnachsicht gewährt. Obwohl es sich hierbei nur um eine kleine betroffene Fläche handelt, hatte dies erschwerenden Einfluss auf die Platzierung des neuen Gebäudes, sagen Architekten.
wpa/red.