Dieser Bootszubehörhändler ist im Online-Handel immer stärker

Im Vorjahr ist der Umsatz des Fachhändlers aus Hard gestiegen.
Maßgeblicher Treiber für die Umsatzsteigerung seien die Online-Shops von anderen Marinebedarfs-Händlern, die Lager, Logistik und Distribution an Ascherl ausgelagert haben, hieß es.
Der Bootszubehörhändler G. Ascherl GmbH aus Hard hat im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von rund 4,5 Millionen Euro erzielt. Das sei ein Plus von etwa 6,5 Prozent gegenüber 2023, wie der geschäftsführende Gesellschafter Gerhard Ascherl jun. im wpa-Gespräch erklärte. Die Geschäftsentwicklung im Vorjahr bezeichnet er als zufriedenstellend und ertragsmäßig positiv. Ascherl habe sich damit entgegen dem Branchentrend entwickelt.
Logistik für andere Online-Shops
Maßgeblich dafür verantwortlich sei die zunehmende Bedeutung des Online-Handels. Denn Ascherl habe in der jüngeren Vergangenheit zunehmend Lager, Logistik und Distribution für die Online-Shops von anderen maritimen Fachhändlern übernommen, die mitunter gar kein eigenes Lager mehr unterhalten. “Hier verzeichnen wir die stärkste Umsatzentwicklung.” Derzeit betreue man sieben Online-Shops von Fachhändlern in Deutschland und Österreich, wobei das Sortiment nach wie vor vom Fachhändler selbst festgelegt werde. Zudem sei der Fachhändler auch weiterhin für die Betreuung seiner Kundschaft zuständig. “In der Regel merken die Kundinnen und Kunden gar nicht, dass die Lieferung über Ascherl erfolgte.”
Stationärer Marine-Fachhandel
Möglich geworden sei diese Dienstleistung, weil Ascherl seit einigen Jahren alle seine Handelsprodukte inklusive Detailbeschreibung in eine Datenbank einpflege. Diese umfassenden Sortiments-Daten könne man eben auch bei anderen Online-Shops einspielen. “Wir gehen davon aus, dass diese Entwicklung anhalten und zu weiteren Veränderungen im stationären Marine-Fachhandel führen wird”, so Gerhard Ascherl. Das gelte insbesondere für den Handel von 08/15-Produkten oder Marine-Zubehör, für dessen Einbau oder Verwendung keine besonderen technischen Kenntnisse notwendig seien.
Eigene 24/7-Abholstation
Für den stationären Marine-Fachhandel bedeute dies die Notwendigkeit zu noch mehr Spezialisierung und noch mehr Dienstleistung, die nur schwer über den Online-Handel ersetzt werden könne. Als Beispiel im eigenen Unternehmen nannte Ascherl die jüngst in Betrieb genommene 24/7-Abholstation beim Firmenstammsitz in Hard. Diese Abhol-Station mit 15 Fächern unterschiedlicher Größe erlaube es der regionalen und überregionalen Kundschaft rund um die Uhr, bestellte Waren selbst abzuholen.
Großteil gewerbliche Kunden
Rund 90 Prozent der Kundinnen und Kunden von Ascherl stammen aus dem gewerblichen Bereich. Dazu gehören etwa Werften, Bootsbauer, Charterfirmen, Segelschulen oder die genannten Fachhändler mit ihren Online-Shops. Die anderen zehn Prozent sind Privatkunden und die kaufen unter anderem im Detailhandelsgeschäft von Ascherl in Hard ein.
Sales Achievement Award
Vor wenigen Wochen hat Ascherl auf der Fachmesse Metstrade in Amsterdam den Sales Achievement Award 2024 des schwedischen Mischkonzerns Domestic erhalten. Damit wurde der Umstand gewürdigt, dass Ascherl den Umsatz mit Dometic-Produkten zwischen 2022 und 2023 um 40 Prozent gesteigert habe. Das Umsatzplus ergebe sich insbesondere durch Kühl- und Klimageräte sowie mechanische, hydraulische und elektrische Lenk- und Schaltsysteme für Motorboote, darunter auch E-Motor-Boote. Ascherl ist seit 1997 exklusiver Vertriebspartner von Dometic in Österreich.
Dritte Generation schon dabei
Das Familienunternehmen G. Ascherl GmbH beschäftigt aktuell elf Mitarbeitende und gehört zu 50 Prozent dem geschäftsführenden Gesellschafter Gerhard Ascherl jun. Die anderen 50 Prozent halten jeweils zur Hälfte seine Eltern Gerhard Ascherl sen. und Christa Ascherl. Mit seinem Sohn Florian Ascherl ist seit Juni 2017 auch schon die dritte Generation im Unternehmen tätig. wpa/red