Vorwurfsreigen in Kies-Causa: Das sagt der Götzner Bürgermeister

Manfred Böhmwalder kontert Kritik an seiner Rolle beim Kiesdeal. Die Vorwürfe von Patrik Nickel seien haltlos – die Kooperation mit Altach dagegen eine große Chance.
Nach der Strafanzeige des Unternehmers Patrik Nickel (Rero-Pro) gegen den Götzner Bürgermeister Manfred Böhmwalder (ÖVP) meldet sich dieser auf Anfrage zu Wort. In einer Stellungnahme weist er die Vorwürfe entschieden zurück und stellt die rechtlichen Rahmenbedingungen des umstrittenen Kiesabbau-Projekts klar.
Nickel hatte Böhmwalder unter anderem vorgeworfen, er habe als Obmann des Wirtschaftsausschusses der Gemeinde Götziis 2021 seine Befangenheit im Zusammenhang mit dem Kiesabbau erklärt, dann aber 2025 aktiv an den Verhandlungen mit Altach mitgewirkt und seine Stimme für den umstrittenen Deal abgegeben. Laut Nickel soll Böhmwalder dadurch unzulässigerweise Einfluss genommen haben.
“Kein Grund für eine Befangenheit”
Böhmwalder weist dies zurück und betont, dass er sich 2021 nicht als Obmann des Wirtschaftsausschusses für befangen erklärt habe. Damals sei er Obmann der „Wirtschaft amKumma“ gewesen, einem Wirtschaftsbündnis, dem sowohl Nickel als auch Franz Kopf – Geschäftsführer von Kopf Kies + Beton – angehörten, letzterer war sogar Vorstandsmitglied. Um den Eindruck der Befangenheit zu vermeiden, habe er sich damals bewusst aus politischen Entscheidungen herausgehalten. „Mittlerweile habe ich diese Funktionen nicht mehr inne. Als Bürgermeister sehe ich daher keinen Grund für eine Befangenheit“, so Böhmwalder. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe hält er für haltlos.

Kritik an Rero-Pro
Darüber hinaus kritisiert Böhmwalder das Alternativprojekt von Rero-Pro. Dieses sei seiner Meinung nach nicht realisierbar, da weder eine Abbaugenehmigung noch eine Genehmigung für die geplante „Öko-Halle“ vorliege. Zudem befinde sich das Gelände in der Landesgrünzone und in unmittelbarer Nähe eines Naturschutzgebiets. Auch für eine Zufahrt für Lkw durch das Gemeindegebiet von Mäder gebe es keine Beschlüsse. „Die Gemeinde Altach verfügt über eine rechtsgültige Abbaugenehmigung. Nach zehn Jahren intensiver Verhandlungen haben sich die Gemeinden Götzis und Altach entschieden, diese Chance zu nutzen und eine Zukunftskooperation einzugehen“, erklärt Böhmwalder. Der Kiesabbau ermögliche nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern auch Investitionen in ökologische, soziale und kulturelle Projekte.
Ob Nickel mit seiner Anzeige gegen Böhmwalder juristisch durchkommt, bleibt abzuwarten. Die Diskussionen um den Kiesabbau werden jedenfalls weitergehen.