IWF-Chefin warnt vor Eskalation im Handelsstreit

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, hat vor den Folgen einer Eskalation des Handelsstreits gewarnt. Georgiewa äußerte am Freitag (Ortszeit) die Hoffnung, die USA und China könnten ihre Spannungen abbauen und eine Unterbrechung der Versorgung der Weltwirtschaft mit Seltenen Erden vermeiden. Ein solcher Schritt hätte “wesentliche Auswirkungen” auf das Wachstum, sagte die IWF-Chefin vor Journalisten in Washington.
Ein solches Szenario würde die Unsicherheit verschärfen und das bereits geschwächte globale Wachstum beeinträchtigen. Georgiewa äußerte sich nach einer Sitzung des Lenkungsausschusses des IWF.
Die Jahrestagung von IWF und der Weltbank findet wenige Tage nach einem erneuten Aufflammen des schwelenden Handelskonflikts zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt statt. Der IWF hatte am Dienstag seine Prognose für das globale reale BIP-Wachstum für 2025 auf 3,2 Prozent angehoben. Die jüngsten Drohungen der USA und Chinas sind darin jedoch nicht berücksichtigt.
“Sehr dunkle Wolke der Unsicherheit”
Georgiewa sprach von einer “sehr dunklen Wolke der Unsicherheit”, die über der Weltwirtschaft schwebe und zur neuen Normalität geworden sei. Der Vorsitzende des Internationalen Währungs- und Finanzausschusses (IMFC), der saudische Finanzminister Mohammed Al-Dschadan, veröffentlichte eine Erklärung des Vorsitzes anstelle eines einstimmig verabschiedeten Kommuniqués. In dem Papier wurden die Besorgnis über zunehmende Handelsspannungen, Fortschritte bei der Künstlichen Intelligenz und Verschiebungen auf den globalen Märkten zum Ausdruck gebracht.