Leichtathletik-WM in Budapest mit größtem ÖLV-Team seit 1999

Acht Athletinnen und Athleten vertreten Österreich bei der Leichtathletik-WM ab Samstag in Budapest. Es ist das größte Team seit Sevilla 1999, als dreifacher Bronzemedaillengewinner bei Großereignissen zählt Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger zu den Medaillenanwärtern. “Ich war 1999 als Athlet dabei. Die jetzt dabei sind, hatten größere Hürden als wir, denn die Qualifikationskriterien wurden extrem verschärft. Wir können stolz sein” sagte ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler.
Österreich schickt Markus Fuchs (100 m), Susanne Gogl-Walli (200 m, 400 m), Raphael Pallitsch (1.500 m), Lena Pressler (400 m Hürden) und Julia Mayer (Marathon) auf Bahn und Straße, Victoria Hudson (Speer), Weißhaidinger auf das Feld sowie Sarah Lagger im Siebenkampf ins Rennen.
Zu gewinnen gäbe es neben Ruhm einiges: ÖLV-Teamsponsor Helvetia Versicherungen lobt erneut Medaillenprämien aus, 75.000 Euro für Gold, 50.000 für Silber und 25.000 für Bronze. Offizielles Preisgeld des Veranstalters sind 70.000/35.000/22.000 US-Dollar (63.600/31.800/20.000 Euro). Bis Platz 16 bei der WM zahlt aber auch der ÖLV Prämien an das Athlet/Trainer-Gespann aus, und auch die Vereine profitieren.
Weißhaidinger blickt seiner bereits fünften WM entgegen. “Ich fühle mich sehr gut, sehr locker. Es ist wichtig, dass ich mit einer gewissen Lockerheit nach Budapest fahre”, sagte der Olympiadritte. “Ich habe auch Ziele, die ich erfüllen will. Das Jahr heuer war sehr gut, da möchte ich anknüpfen. Ich möchte neun Versuche haben, in Quali und Finale.” Bei dem großen Feld sei alles möglich, meinte der Oberösterreicher, der sich von “Wurf zu Wurf steigern” und den “besten Wettkampf des Jahres” abliefern will. Trainer Högler sieht seinen Schützling “im erweiterten Favoritenkreis”.
Hudson hat wie Weißhaidinger das Direktlimit für die WM geschafft, sie weiß um die große Konkurrenz um den Finaleinzug. “Es gab heuer schon 30 Frauen, die über 60 m geworfen haben. Die Leistungsdichte ist extrem hoch. 61 m haben einige drauf, ich auch”, sagte die Speerwerferin. Seit Jänner gehört sie dem Team von Högler an. “Es ist ihre dritte WM, sie hat schon Erfahrung gesammelt, sie wird nicht mehr so aufgeregt sein. Sie ist eine Topathletin, ich vertraue ihr, das Ziel ist das Finale”, gab der Coach als Devise aus.
Sprinter Fuchs lief mit 10,08 Sek. heuer neuen österreichischen Rekord, er benötigte viele Rennen, um sich über das World Ranking zu qualifizieren. “Der Sprung in die Top 24 ist das Ziel, ob ich das schaffe, wird Tagesverfassung sein.” Beste Chancen auf den Aufstieg in das Semifinale hat Gogl-Walli über 400 m. “Ich muss sehr gut laufen, das zu erreichen, es ist aber realistisch. Das Finale ist momentan nicht in Reichweite”, ordnete sich die Sprinterin leistungsmäßig ein. 50,87 Sek. lautete ihre Mitte Juli gelaufene Bestzeit, an die sie rankommen will.
Das neu erbaute Stadion im Nationalen Leichtathletik Zentrum direkt an der Donau bietet während der WM 35.000 Zuschauern Platz. Die Dauer der Welttitelkämpfe, die erstmals seit 2017 wieder ihren Schauplatz in Europa haben, wurde um einen Tag auf neun gekürzt. Es finden 49 Medaillenentscheidungen statt, je 24 bei Frauen und Männern sowie eine Mixed-Staffel. Den Auftakt macht der Kongress von World Athletics mit Wahlen, Sebastian Coe stellt sich als Präsident der Wiederwahl.