Rapid kämpft in Lustenau um das Ende der Negativserie

Rapid reist mit der Hypothek von fünf sieglosen Fußball-Bundesligaspielen zur Auswärtspartie am Samstag (17.00 Uhr/live Sky) gegen Austria Lustenau. Zudem fühlte sich das jüngste 0:0 im Derby gegen die Austria angesichts der langen Überzahl wie eine Niederlage an. Nun soll gegen das Schlusslicht die Trendwende gelingen. In den beiden Parallelspielen treffen die Wiener Austria erstmals in einem Pflichtspiel auf Blau-Weiß Linz und der WSG Tirol ist beim TSV Hartberg zu Gast.
“Das ist ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wir wissen, in welcher Situation wir sind”, betonte Rapid-Trainer Zoran Barisic vor dem Spiel. “Wir fahren hin mit der Einstellung, unbedingt gewinnen zu wollen.” Die Derby-Enttäuschung müsse man abhaken. “Es ist wichtig, nicht den Glauben an sich zu verlieren und selbstbewusst zu bleiben”, erklärte Barisic. Rapids bisherige Saisonausbeute von elf Punkten ist für Barisic nicht zufriedenstellend. “Aber grundsätzlich haben wir gewusst, dass es ein hartes Jahr ist, dass wir einen Umbruch haben und dass wir viele neue Spieler haben”, betonte der Coach.
Auch die Vorarlberger stehen unter Druck. Das 0:4 gegen Salzburg zuletzt war die sechste Liga-Niederlage der Lustenauer in Folge. “Wir merken, dass wir im Training in den letzten Wochen deutliche Schritte nach vorne gemacht haben. Jetzt müssen wir diese Energie aus dem Training auf das Spielfeld bringen und das in zwei Halbzeiten”, forderte Lustenau-Trainer Markus Mader. Nachdem man zuletzt gegen Salzburg chancenlos gewesen sei, habe man gegen Rapid “eine Chance, denn auch bei ihnen läuft es nicht rund”.
Die Wiener Austria will den “Bock” umgestoßen haben und nimmt in der zehnten Bundesliga-Runde den ersten Heimsieg in dieser Saison ins Visier. Mit nur einem Sieg aus neun Runden und überschaubaren sechs Punkten sind die Favoritner endgültig auf Dreier angewiesen, um das Ziel Meistergruppe nicht vorzeitig aus den Augen zu verlieren. Mit dem Aufsteiger Blau-Weiß Linz gastiert im ersten Pflichtspiel-Duell der Clubs eine Mannschaft, die schon vier Runden ungeschlagen ist.
“Wir sprechen von einem Pflichtsieg und brauchen weitere Siege, um das Unmögliche noch zu schaffen”, sagte Austria-Trainer Michael Wimmer vor der Partie. Den Begriff unmöglich relativierte er später, Druck hat sein in der Tabelle zehntplatziertes Team allemal. Wimmer sah dabei keine Veränderung zur Vorwoche, als neun Austrianer ein 0:0 im Derby gegen Rapid ermauerten. Das Remis wurde wie ein Sieg gefeiert, auch wenn der schlechteste Start in der Bundesliga-Historie amtlich war.
Bei Blau-Weiß ist nach einem durchwachsenen Saisonbeginn mittlerweile alles eitel Wonne. Mit neun Punkten liegen die Linzer drei Zähler vor der Austria auf Rang neun. Zuletzt gelangen auswärts zwei Siege in Folge, darunter ein 1:0 in Salzburg. Trainer Gerald Scheiblehner erwartet “ein schwieriges Spiel. Ein Gegner, der unbedingt gewinnen muss. Es ist auch eine Art Finale für Austria Wien, weil sie einfach einen sehr enttäuschenden Saisonverlauf bisher haben.”
TSV Hartberg gegen WSG Tirol darf in der Regel als Duell auf Augenhöhe eingestuft werden. In der momentanen Situation treten die Steirer allerdings als Favorit im Heimspiel der 10. Runde der Fußball-Bundesliga in der Profertil Arena an. Die Hartberger sind vier Ligapartien ungeschlagen und schnuppern als Fünfter Höhenluft, während die Tiroler nur drei Zähler vom Tabellenende entfernt Vorletzter sind. Für sie endet ein dreiteiliger Steiermark-Block.
Nach dem enttäuschenden Out in der 2. ÖFB-Cup-Runde bei DSV Leoben (1:3) und dem nach einem Tormannfehler folgenden 0:1 bei Sturm Graz soll im dritten Anlauf auf steirischem Boden endlich Zählbares her. “Auf uns wartet die nächste schwere Aufgabe, für uns ist es mit Sicherheit eine Herausforderung”, sagte WSG-Trainer Thomas Silberberger. Sein Team habe gegen Sturm eine Reaktion gezeigt und hoffentlich die Kurve gekratzt. “Wir müssen endlich unser Ding über 90 Minuten durchziehen und dürfen keine groben individuellen Fehler machen”, gab der Tiroler die Marschroute vor.
Bei den Hartbergern kehrt mit Dominik Prokop eine zuletzt kranke Stütze zurück. Ob sich auch ein Comeback des am Rücken angeschlagenen Stürmers Maximilian Entrup ausgeht, steht noch nicht fest. Fix ist, dass der zuletzt gesperrte und auch kranke Markus Schopp wieder von der Seitenlinie aus coachen kann. Dabei hofft er darauf, dass seine Truppe wieder zu Null spielt, wie das in den jüngsten drei Pflichtspielen der Fall war. In der Liga gab es dabei ein 0:0 beim LASK und gegen Altach. Damit wurde die Punkteausbeute auf 13 erhöht, nach neun Runden waren es in der Bundesliga-Geschichte des TSV noch nie so viele.