Österreich

Großprozess gegen Dealer

16.11.2020 • 13:12 Uhr
Großprozess gegen Dealer

Verhaftungswelle hat nigerianische Drogenbande geschwächt.

Seit eineinhalb Jahren sitzen 20 mutmaßliche nigerianische Drogendealer hinter Gittern. Sie haben vor allem den Klagenfurter Raum versorgt. Hat die Organisation für personellen Nachschub gesorgt? Oder machen jetzt die Konkurrenten das Hauptgeschäft? Die Kärntner Konsumenten werden von mehreren Dealergruppen versorgt. Die gut organisierten Nigerianer sind laut Gottlieb Schrittesser, Suchtgiftchef im Stadtpolizeikommando Klagenfurt, seit Jahren ein Dauerthema. Das habe sich nach der Verhaftungswelle nicht geändert.

Konkurrenz hat zugelegt

Allerdings ist die Konkurrenz stärker geworden. Es gibt immer mehr afghanische Dealer. „Es handelt sich meistens um Asylwerber, die jetzt auch mit Kokain und Heroin handeln“, sagt Schrittesser. „Diese sind nicht so strukturiert. Die Zellen arbeiten parallel auf eigene Rechnung.“ Zuletzt ist es den Klagenfurter Fahndern gelungen, afghanische Zellen zu sprengen. Und es gibt noch eine weitere Dealergruppe: Lose arbeitende Einheimische, die in Slowenien Suchtmittel kaufen und in Kärnten verkaufen.

Suche nach dem Drogengeld

Laut Polizei gebe es zwischen den konkurrierenden Gruppierungen derzeit keine großen Kämpfe. Das zeige, so Schrittesser, dass es genügend Konsumenten gibt. Die Verhaftungswelle hat für die Fahnder auch einen weiteren wesentlichen Aspekt aufgeworfen: Was wurde mit dem Drogengeld finanziert? Wird alles immer den Familien in der Heimat überwiesen? Die Ermittlungen dazu laufen.