Millionenpleite bei Metallbau-Spezialisten

Weststeirisches Unternehmen Gosch & Zmugg Metallbau ist in Konkurs.
Am heutigen Montag musste das steirische Unternehmen Gosch & Zmugg Metallbau GmbH mit Sitz in Wies/Steyeregg am Landesgericht Graz Insolvenz anmelden. Das gab die Kanzlei “Kapp & Partner Rechtsanwälte” bekannt, die das Unternehmen vertritt.
Der Weg in die Insolvenz setze sich den Juristen zufolge “aus mehreren Gründen zusammen”. Maßgeblich leide das Unternehmen jedoch “an den Folgen der Covid-19 Pandemie sowie massiven Zahlungsverzögerungen durch die Hauptauftraggeberin”.
Gosch & Zmugg musste in den letzten Wochen zahlreiche Bauvorhaben “mit sofortiger Wirkung einstellen”. Der operative Betrieb fiel “für rund drei Wochen aus”. Zudem führten zuletzt Covid-19-Krankheitsfälle im Betrieb und damit einhergehende Quarantänemaßnahmen der Mitarbeiter zu “erheblichen Ausfällen der Belegschaft”, wie es in der Aussendung heißt. Die Gesamtfolgen seien noch jetzt spürbar und machten sich insbesondere durch “pandemiebedingte Zeitverzögerungen, Planungsunsicherheiten und Auftragsstornierungen bemerkbar”.
“Kalkulationsfehler” und Pandemiefolgen
Man hätte versucht, “trotz der unvorhergesehenen Schwierigkeiten, die die Pandemie mit sich gebracht hat, unserer Tätigkeit nachzukommen, was uns auch unter großen Anstrengungen gelang”, heißt es aus der Geschäftsführung. Die “zuletzt eingetretene Situation” sei aber “wirtschaftlich nicht mehr tragbar” gewesen. Daher, so die Geschäftsführung, war man “gezwungen, diesen Schritt zu gehen”.
“Als Insolvenzursache kann angeführt werden, dass es bei der Abwicklung eines Großauftrages zu Kalkulationsfehlern gekommen ist”, heißt es indes von den Kreditschützern des AKV. So mussten dem Verband zufolge “Kleinteile zugekauft werden, die in der Anschaffung um bis zu 150 Prozent teurer als jene für den normalen Stahlbau waren. Der Anteil dieser Kleinteile betrug wie zunächst planmäßig angenommen nicht 6 Prozent der Auftragssumme sondern ca. 20 Prozent”. Diese Aufträge führten im Jahr 2019 laut AKV “zu einem erheblichen Verlust“, was wiederum in Folge “Reorganisationsmaßnahmen wie den Abbau von Mitarbeitern und Reduktion der laufenden Fixkosten” auslöste.
Das Unternehmen
Seit 2003 beschäftigt sich die Gosch & Zmugg Metallbau GmbH mit der Produktion und Entwicklung von hochwertigen und maßgeschneiderten Produkten aus Stahl.
Das Unternehmen wurde von Bernhard Zmugg und Markus Gosch gegründet und auch heute noch geleitet. Das Leistungsspektrum umfasst Stahl- und Metallbau, Edelstahlmontage, Verkehrswegebau und Wohnbaukonstruktionen.
Auch der KSV1870 schreibt, dass gegen “Ende des Jahres 2018” das Unternehmen noch vermehrt Großaufträge verbuchte, welche “anfangs gewinnbringend abgewickelt wurden“. Bei Folgeaufträgen aber kam es jedoch zu “Fehlkalkulationen welche zu erheblichen Verlusten führten”.
Obwohl laut KSV durch “Restrukturierungsmaßnahmen (Fixkostenreduktionen) versucht wurde dem entgegenzuwirken”, gelang im Jahre 2020 “kein wirtschaftlicher Turnaround”. Auslöser dafür waren “unter anderem die Folgen der Covid-Situation”.
17 Dienstnehmer betroffen
Von der Insolvenz sind rund 90 Gläubiger (17 Dienstnehmer) betroffen. Die Aktiva zu Liquidationswerten belaufen sich auf rund 1,4 Millionen Euro. Demgegenüber bestünden Passiva in Höhe von 3,9 Millionen Euro. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2019 rund 4,2 Millionen Euro.
Neben der Gosch & Zmugg Metallbau GmbH setzt sich die Gosch & Zmugg Unternehmensgruppe aus zwei weiteren Betrieben zusammen: G & Z Metallbau GmbH und die Wash & More Autowaschanlagen. Diese Unternehmen sind von der Insolvenz nicht betroffen und können fortbetrieben werden.