Angeklagter Ex-Bankchef Pucher erscheint nicht vor Gericht

Die Pleite der Commerzialbank Mattersburg im Sommer 2020 hat ein – erstes – gerichtliches Nachspiel.
Nach der Pleite der Commerzialbank Mattersburg im Sommer 2020 findet am Landesgericht Eisenstadt am Dienstag ein erster Prozess in einem Teilaspekt der Causa statt. Angeklagt sind der frühere Vorstand Martin Pucher und seine Vorstandskollegin Franziska Klikovits wegen Veruntreuung sowie ein Ex-Mitarbeiter wegen Erpressung.
Pucher werde es zu seinem Prozess aus gesundheitlichen Gründen nicht schaffen, wird sein Anwalt Norbert Wess in der „Krone“ zitiert. Der Ex-Bankchef gilt als schwer krank und damit als nicht verhandlungsfähig, wie ein medizinisches Gutachten laut Bericht bestätige. Pucher sei jedoch „explizit mit einer Verhandlung in Abwesenheit einverstanden“.
Erpressung und Veruntreuung
Die Anklageschrift der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft richtet sich gegen drei Personen wegen Erpressung und Veruntreuung, der Schaden beläuft sich auf 70.000 Euro. Der ehemalige Mitarbeiter der Bank soll im Zuge der Beendigung seines Dienstverhältnisses 2017 mit der Aufdeckung von Malversationen in der Bank gedroht haben. Für sein Schweigen soll ihm Bargeld in der Höhe von 70.000 Euro aus den Mitteln der Bank übergeben worden sein – von Pucher und Klikovits.
Weitere Ermittlungen
Die Ermittlungen gegen weitere Beschuldigte in dem umfassenden Verfahrenskomplex laufen noch. Der Prozess am Dienstag beginnt um 9 Uhr im Saal 1 des Landesgerichts und ist bis 15.30 Uhr angesetzt.