Kein Geld für teure Luxusmöbel? Mit diesen fünf Tipps wird das zu Hause trotzdem stylisch

27.01.2024 • 23:00 Uhr
Invette Rosales (l.) und Martha Böhler (r.) in ihrem Inneneinrichtungsstudio. <span class="copyright">Hartinger</span>
Invette Rosales (l.) und Martha Böhler (r.) in ihrem Inneneinrichtungsstudio. Hartinger

Die Teuerung hat Auswirkungen auf Größe und Ausstattungsmöglichkeiten des Wohnraumes. Fünf Tipps, wie man sich preiswert die vier Wände gestalten kann und auf was es bei der Einrichtung zu achten gilt.

Man verbringt viel Zeit zu Hause“, erklärt Einrichtungsexpertin Martha Böhler, warum es wichtig ist, sich in den eigenen vier Wänden wohlzufühlen. Doch kleine Wohnungen, hohe Mieten, viele Umzüge oder fehlende Mittel für Designermöbel sind Stichworte, warum sich einige Menschen bei der individuellen Gestaltung womöglich schwer tun. Da muss man manchmal kreativ werden, um dann nicht von denselben Möbeln eines bekannten schwedischen Möbelhauses wie alle anderen umgeben zu sein oder eine überfüllte Wohnung zu haben. Dazu kommt, dass man seinen Stil mit individuellen Akzenten finden muss.

Workshop

Am Samstag, den 27. Jänner veranstalteten “Start Stipendien” mit den Innenarchitektinnen von “Chickroom” in Dornbirn einen Workshop für Jugendliche. Dabei ging es darum, den Schüler und Schülerinnen zu vermitteln, dass bewusstes Einrichten positiv zur eigenen Gesundheit beiträgt und dass das auch mit geringen finanziellen Mitteln umsetzbar ist. Das Programm “Start Stipendien” unterstützt Jugendliche auf dem Weg zur Matura und widmet sich dabei gesellschaftspolitischen Themen.


Doch was macht ein Zuhause zum Zuhause und was ist, wenn bei einer Person das Herz für mehrere Heimaten schlägt? „Ich als Ausländerin in einem anderen Land sage, dass du deine Personalität zu Hause brauchst“, so Innenarchitektin Invette Rosales, die in Guadalajara in Mexiko aufgewachsen ist und vor 13 Jahren für die Liebe nach Österreich gezogen ist. Dabei geht es um Integration, aber auch darum, sich selbst nicht zu verlieren. „Es ist schwierig. Man zieht in ein anderes Land, und mit der Zeit gibt es Dinge, die man aus Österreich und aus dem Zuhause mag. Dann muss man sich entscheiden, was will ich aus Österreich und was aus meiner Heimat in der Wohnung?“, sagt Martha Böhler, die seit 16 Jahren in Österreich lebt. So vermisst die 43-Jährige selbst etwa Tapeten, die in vielen Familienhäusern in ihrer Heimat Leicester in England oft die Wand schmücken.

Invette Rosales (l.) und Martha Böhler (r.) haben Stühle upgecyelt. <span class="copyright">Hartinger</span>
Invette Rosales (l.) und Martha Böhler (r.) haben Stühle upgecyelt. Hartinger


Sie hat auch ein Regal mit Fotos von ihrer Familie, Bücher und Erinnerungsstücke, wie etwa eine Matrjoschka aus Russland. Bei Invette Rosales Zuhause erinnern terracottafarbene und weiße Fliesen, drinnen Stoffstücke und eine Sonne aus Ton an ihre Heimat Mexiko.

Workshop gibt Tipps

In ihrem Einrichtungsstudio „Chickroom“ im Studio M42 in Dornbirn geben die beiden ihr Wissen in Sachen Einrichtung weiter, und bieten Upcycling an. Gestern haben sie gemeinsam mit der Programmleiterin von „Start Stipendien“, Stefanie Hanisch, bei einem Workshop mit Jugendlichen Lösungen für deren Zimmer erarbeitet. Mit der NEUE haben Martha Böhler und Invette Rosales über Einrichtungstipps gesprochen.


1. Wo finde ich günstige Möbel?
Antwort:
Upcycling ist das Stichwort in Sachen günstige Einrichtung, die gleichzeitig auch individuell ist. Es lohnt sich, auf Schatzsuche bei Secondhandshops wie Brockenhaus Leiblachtal, auf diversen Flohmärkten oder auf dem Dachboden oder im Keller bei den Eltern oder Großeltern zu gehen. Alte Möbelstücke können dann einfach mit Farbe oder Stoff und neuer Polsterung upgecycelt werden. Man muss nur den richtigen Blick entwickeln, welche Stücke wiederverwertet werden können.

2. Wie individualisiere ich massengefertigte Möbel?
Antwort:
Auf Pinterest gibt es etwa „Ikeahacks“, die Ideen liefern. Darunter findet man Tipps, wie das „Kallax“-Regal mit Tapeten in den Fächern aufgepeppt werden kann, dass Rollcontainer eine Alternative für Tischfüße beim Schreibtisch sind oder ein Stuhl neu bezogen, geschliffen oder bemalt werden kann.

3. Wie gehe ich mit wenig Platz um?
Antwort:
Es empfiehlt sich das Konzept „Smart Living“. Es gilt, ein Gleichgewicht zwischen zu viel und zu wenig Einrichtung zu finden. Zu viel von allem wühlt einen eher auf, und wenig Einrichtung kann beruhigen und entspannen. Doch zu wenig Möbelstücke oder Deko wirkt zu steril, clean und unpersönlich. Egal wie groß ein Zimmer ist: Man muss sich überlegen, wie man sich fühlen will und wie viel Stauraum und Licht man braucht und ob man eine Trennung zwischen Schlafbereich und Arbeitsbereich braucht.

4. Wie finde ich die richtige Farbe?
Antwort:
Dunkle Farbe macht den Raum kleiner, helle Farbe den Raum größer. In einem kleinen Raum eignen sich helle Wände, die jedoch nicht weiß sein müssen, und gleichzeitig ein Spiel mit kleinen Farbakzenten – etwa farbige Lampen oder Möbel. Große Flächen sollen also hell sein, und kleine Gegenstände dürfen einen Farbklecks hineinbringen. Es muss nicht immer weiß, schwarz, blau oder rot sein. Mit der Lieblingsfarbe bringt man die eigene Persönlichkeit in den Raum.

5. Wie soll ich vorgehen?
Antwort:
Die meisten haben eine Vielzahl an Ideen im Kopf. Um diese zusammenzubringen, sind Entscheidungen gefragt. Dafür sollten Fotos und Daten gesammelt und anschließend Materialien und Stimmungen auf einem Board visualisiert werden. Dann kann entschieden werden, was womöglich weg muss und welche Farben oder Möbel zusammenpassen. Manchmal kann auch schon ein Umstellen der Möbel, Licht oder Vorhänge viel bewirken.

Mit Stoff kann ein alter Stuhl wieder aufgepeppt werden. <span class="copyright">Hartinger</span>
Mit Stoff kann ein alter Stuhl wieder aufgepeppt werden. Hartinger