Katharina Rhomberg zeigt groß auf

09.12.2024 • 09:14 Uhr
Katharina Rhomberg zeigt groß auf

NEUE-Sportchef Hannes Mayer analysiert das Sportwochenende – mit Fokus auf die Erfolge der Vorarlberger Einzelsportler.

Olympia-Springreiterin Katharina Rhomberg hat am Wochenende ganz groß aufgezeigt beim Amadeus Championat von Salzburg (CSI4*). Die 32-jährige Dornbirnerin gewann am Freitag auf ihrem Erfolgspferd Cuma 5 den Hauptbewerb des Tages, eine internationale Springprüfung von 155 Zentimeter mit zwei Runden. Am Samstag kam Rhomberg auf ihrem Olympiapferd Colestus Cambridge auf Platz 2 im Amadeus Masters (CSI4*) über 150 Zentimeter. Am Sonntag setzte Rhomberg noch eins drauf und entschied im Stechen den Amadeus Grand Prix von Salzburg für sich. Dieser so perfekte Jahresausklang ist der Dornbirnerin von Herzen zu gönnen, nachdem sie bei den Olympischen Spielen im Teambewerb nicht das Momentum auf ihrer Seite hatte und mit vier Abwürfen leider maßgeblichen Anteil daran hatte, dass sich Österreich nicht für das Finale qualifizierte. Ihr eigener Teamkollege Gerfried Puck stellte danach öffentlich den Startplatz von Rhomberg im Einzelspringen infrage, die sympathische Rhomberg gab danach auf dem Parcours die Antwort: Sie trotzte der nervlichen Belastung und wurde respektable 36. und ließ damit ihren Kritiker Puck um 23 Plätze hinter sich. Rhombergs großer Auftritt beim Amadeus Championat von Salzburg zeigt, dass die Vorarlbergerin ihren Weg konsequent weitergeht. Ein großes Ausrufezeichen ist am Wochenende freilich auch dem Mellauer Skiweltcup-Läufer Lukas Feurstein gelungen, der beim Super-G in Beaver Creek auf den dritten Platz fuhr. So überraschend dieser Erfolg für die Öffentlichkeit kam, Head-Rennsportleiter Rainer Salzgeber kündigte schon vor einiger Zeit an, dass Feurstein das Potenzial für die absolute Weltspitze hat. Auch der Bludenzer Rennrodler Thomas Steu feierte gemeinsam mit seinem Doppelsitzerpartner Wolfgang Kindl ein erfolgreiches Wochenende, das Duo belegte beim Heimweltcup in Innsbruck-Igls Platz drei.

Im Mannschaftssport gab es für die Vorarlberger deutlich weniger zu feiern: Altach verlor bei Austria Wien wenig überraschend mit 0:3 und überwintert damit als Tabellenletzter. Bleibt zu hoffen, dass sie beim SCRA in der Winterpause die richtigen Schlüsse ziehen und intern schonungsloser analysiert wird, als man die Situation zumeist in der Öffentlichkeit kommentiert. Das Comeback von Markus Mader als Austria-Trainer endete mit einem 2:2-Unentschieden, wobei die Körpersprache und das Auftreten den Grün-Weißen wohl Mut machen wird. Schwarz-Weiß Bregenz überwintert als Vierter in der 2. Liga, die Schwarz-Weißen toppen mit ihren 29 Punkten sogar die Herbstrunden-Ausbeute der Vorsaison. Im Eishockey gibt’s wenig Neues von den Pioneers, die zum achten Mal in Folge verloren haben, beim 2:6 gegen Salzburg zu Hause chancenlos waren: Die Stanley-Cracks lagen bereits mit 0:6 in Rückstand gegen den Meister. Tabellarisch wird die Luft immer dünner für die Feldkircher, die Chance auf einen Pre-Play-off-Platz wird von Runde zu Runde kleiner für den Tabellenletzten. Schwierig gestaltet sich die Saison auch für PIV-Kooperationsverein EC Bregenzerwald, nach einem kurzen Aufschwung sind die Wälder in der Alps Hockey League wieder auf den vorletzten Platz zurückgerutscht. Am Samstag setzte es eine späte 1:3-Niederlage bei Sterzing. Im Handball feierten am Wochenende Bregenz und Hard zwei gelungene Generalproben für das Derby im ÖHB-Cup-Achtelfinale vom Dienstag in Bregenz. Das Spiel wird der Höhepunkt der kommenden Vorarlberger Sportwoche. Stichwort Derby: Der RHC Wolfurt hat am Samstag etwas überraschend das Duell gegen den Lokalrivalen RHC Dornbirn zu Hause mit 5:4 nach Penaltyschießen für sich entschieden. Dornbirn ging eigentlich als klarer Favorit in die Partie beim Tabellenletzten. Aber: Derbys haben eben, richtig, ihre eigenen Gesetze. In der Frauenfußball-Bundesliga erlebte der SCR Altach auf der Hohen Warte ein Waterloo und verlor mit 0:5 gegen die Vienna. Damit reisten Altachs beide Bundesligamannschaften mit null Punkten, null geschossenen und acht kassierten Toren aus der Bundeshauptstadt heim. Die aus bekannten Gründen dezimierte SPG FC Lustenau/FC Dornbirn verlor mit dem letzten Aufgebot nach 2:0-Führung noch 2:3 bei Kleinmünchen/Blau-Weiß Linz.

Über den Tellerrand hinausgeschaut sticht ins Auge, dass der FC Barcelona in ein Formtief gerutscht ist. Vor Wochen noch fertigten die Katalanen erst die Bayern und dann Real Madrid ab, Lamine Yamal sprach bereits großmündig davon, dass Barca das beste Team der Welt sei. Nach nur fünf Punkten in fünf Spielen hat der FC Barcelona nun in der Liga seinen ganzen Vorsprung verspielt und liegt nach Verlustpunkten bereits hinter Real, das zwei Punkte weniger, aber noch ein Nachholspiel hat. Am Mittwoch muss der spanische FCB in der Champions League nach Dortmund. Ein weiterer Rückschlag ist dort zumindest nicht ausgeschlossen für die Elf von Hansi Flick, der am Wochenende beim 2:2 bei Betis Sevilla die Rote Karte gesehen hatte und von der Tribüne miterleben musste, wie sein Team in der 94. Minute noch den Ausgleich bekam.  

In Deutschland vermeldete der FC Bayern am Sonntag bei seiner Jahreshauptversammlung einen Konzernumsatz von über einer Milliarde Euro. Der emotionalste Moment war, als die Münchner bekanntgaben, im Gedenken an den im Jänner verstorbenen Franz Beckenbauer dessen legendäre Rückennummer 5 nicht mehr zu vergeben. Ob der „Kaiser“ das befürwortet hätte? Womöglich hätte es Franz noch besser gefallen, wenn seine Bayern einen Spieler geholt hätten, der es verdient hätte, die 5 zu tragen. Aber offensichtlich waren die Münchner Klubbosse auf der Suche nach einer großen Geste, nachdem eine Umbenennung der Allianz Arena aus vertraglichen Gründen nicht möglich war, wie Karl-Heinz Rummenigge vor einiger Zeit betonte.

Top des Wochenendes: Katharina Rhomberg

Flop des Wochenendes: SCR Altach