Urlaubsreif? Nicht ohne Auto-Check!

13.06.2025 • 17:09 Uhr
Urlaubsreif? Nicht ohne Auto-Check!
Stephan Fritz vom ÖAMTC gibt Tipps für die Vorbereitung auf den Urlaub mit dem Auto. Hartinger (6)

Bevor es in den Urlaub geht, sollte das Auto auf Herz und Nieren geprüft werden.

Ob nach Jesolo, an die Makarska-Riviera oder ins Salzkammergut – die große Mehrheit der Vorarlberger fährt mit dem eigenen Auto in den Urlaub. Der Trend hält auch 2025 an: „Das Auto bleibt das beliebteste Verkehrsmittel für die Ferienreise, besonders für Familien“, sagt Stephan Fritz, Kfz-Meister beim ÖAMTC. „Flexibilität, Platz und der Komfort, alles mitzunehmen, sprechen dafür, aber man darf nicht vergessen: Das Fahrzeug muss für die Reise fit sein. „Viele unterschätzen, wie belastend eine lange Urlaubsfahrt für ein Auto ist. „Mehr Gewicht, Hitze, hohe Geschwindigkeiten: das alles fordert die Technik“, so Fritz. Wer eine Panne vermeiden will, sollte das Auto nicht nur optisch durchchecken, sondern gezielt auf Sicherheitsaspekte achten.

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Technik, Reifen, Flüssigkeiten

An erster Stelle stehen Reifen und Bremsen: „Profiltiefe, Luftdruck, Zustand – das sollte man nicht dem Zufall überlassen. Auch die Bremsen sollten einwandfrei greifen, insbesondere bei beladenem Fahrzeug oder Wohnwagenbetrieb.“ Wichtig sei zudem die Kontrolle von Ölstand, Kühlflüssigkeit und Scheibenwaschanlage, am besten mit Frostschutz.

Urlaubsreif? Nicht ohne Auto-Check!
Vor längeren Fahrten unbedingt Flüssigkeiten nachfüllen und Reifendruck checken.
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Ebenfalls nicht vergessen: Keilriemen, Batterie, Klimaanlage, Hupe, Lichter und – oft übersehen – das Reserverad bzw. das Reifenpannenset. „Moderne Fahrzeuge haben oft keinen Ersatzreifen mehr, sondern nur ein Dichtmittel. Das sollte nicht abgelaufen sein“, so Fritz. Wer kein Risiko eingehen will, lässt diese Punkte beim ÖAMTC-Urlaubscheck überprüfen – schnell, unkompliziert und kostenlos.

Urlaubsreif? Nicht ohne Auto-Check!
Um die Profiltiefe der Reifen zu prüfen, eignet sich eine 2-Euro-Münze bestens. Der ÖAMTC empfiehlt 3 Millimeter Profiltiefe, auch wenn nur 1,6 Millimeter Pflicht sind.
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Die Wischblätter sollten sich glatt anfühlen. Werden sie rauh oder brüchig, unbedingt austauschen!

Sicherheit an Bord

Nicht nur die Technik zählt. Auch die gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitsausstattung ist ein Muss und im Ausland oft strenger geregelt. Warnwesten müssen zum Beispiel in Slowenien für alle Insassen mitgeführt werden, ebenso ein Warndreieck, ein unversehrter Verbandskasten und, je nach Reiseziel, auch ein Satz Ersatzlampen. „Gerade in Ländern wie Kroatien, Spanien oder Frankreich drohen bei fehlender Ausrüstung sofortige Geldstrafen“, warnt Fritz.

Urlaubsreif? Nicht ohne Auto-Check!
Verbandskasten, Pannendreieck, Warnwesten und Feuerlöscher sollten immer dabei sein.

Auch an die Grüne Versicherungskarte und den Europäischen Unfallbericht sollte man denken. Letzterer ist standardisiert und in vielen Sprachen verfügbar. „Er hilft bei Unfällen im Ausland, sich mit dem Unfallgegner zu verständigen und alle Daten korrekt zu erfassen.“ Auch Führerschein und Zulassung sollten physisch und nicht nur digital mitgenommen werden.

Beladen und sichern

Bei der Beladung lauern auch Fehlerquellen: „Schwere Gepäckstücke gehören nach unten, möglichst nahe an die Rücklehne. Oben drauf die leichteren Sachen und nichts darf lose im Auto herumliegen.“ Bei Dachboxen und Fahrradträgern sei auf korrekte Montage, Sichtfreiheit und das zulässige Gesamtgewicht zu achten.

Und was, wenn unterwegs etwas passiert? Für ÖAMTC-Mitglieder steht die Pannenhilfe auch im Ausland bereit, inklusive GPS-Ortung per App. „Ein funktionierendes Handy mit Ladegerät oder Powerbank ist im Auto unverzichtbar“, rät Fritz. Empfehlenswert ist, vorab Notrufnummern zu speichern, auch für Versicherer und Vermieter.

Sicher ankommen

Wer frühzeitig plant und sein Auto vorbereitet, kann die Anreise auch als Teil des Urlaubs sehen. „Wir empfehlen, einen Tag vor der Abfahrt alles zu kontrollieren, mit ausreichend Zeit für Nachbesserungen“, so Fritz. Und nicht vergessen: Ausreichend Pausen einlegen, Trinken nicht vergessen, Snacks und Spiele für Kinder vorbereiten.

Regeln im Ausland

Italien
Die oberitalienische Küste gehört zu den Lieblingszielen der Vorarlberger, doch auf Italiens Straßen gelten teils strenge Regeln und hohe Strafen:
Mautpflicht auf Autobahnen, Bezahlung nach gefahrenen Kilometern. ZTL-Zonen in Städten können teuer werden. Licht am Tag ist Pflicht außerhalb von Ortschaften. 0,5 ‰ Promillegrenze, für Fahranfänger 0,0 ‰.

Kroatien
Beim Tempo und bei der Ausstattung aufpassen.
Streckenabhängige Maut mit Ticket. Zwei Warndreiecke bei Gespannen vorgeschrieben. Reduziertes Tempolimit für unter 25-Jährige. Günstige Spritpreise, besonders Diesel. Lichtpflicht im Winter.

Slowenien
Viele fahren nur durch, doch Slowenien kontrolliert genau.
Vignettenpflicht auch für kurze Transitrouten. 7-Tages-Vignette ca. 16 €. Warnwesten für alle Insassen Pflicht. Fehlende Vignette wird streng geahndet.

Deutschland
In vielen Städten drohen Strafen ohne Umweltplakette.
Keine Pkw-Maut, aber Umweltzonen mit Plakette in Städten. Keine generelle Tempobeschränkung auf Autobahnen. Eine Warnweste ist Pflicht.

Schweiz
Wer ohne Vignette oder zu schnell unterwegs ist, zahlt kräftig drauf.
Jahresvignette (ca. 42 €). Tempolimit 120 km/h. Lichtpflicht am Tag. Strenge Verkehrskontrollen, Bußgelder werden oft vollstreckt.