Ein Brunnen bringt Hoffnung für Hunderte

Direkthilfe Kenia: Nach dem erfolgreichen Wasserprojekt setzt Heinz Rützler jetzt auf Solarenergie, Hühnerzucht und weiterhin auf Bildung.
Als Heinz Rützler aus Nüziders vor 16 Jahren zum ersten Mal nach Kenia reiste, ahnte er nicht, wie sehr ihn das Land verändern würde. Die Not, die er in Mtwapa, einem Vorort von Mombasa, erlebte, ließ ihn nicht mehr los. Seither engagiert sich der Nüziger mit seinem Verein „Direkthilfe Kenia“ für Kinder und Familien, die unter Armut und fehlender Versorgung leiden. Ganz direkt, ohne Umwege, wie der Name seines Projekts verspricht.

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Vergangenen Sommer erfüllte sich ein Herzensprojekt von Rützler. Mit Hilfe von Spenden errichtete er einen öffentlichen Trinkwasserbrunnen, der seither rund 200 Menschen täglich kostenlos und in unmittelbarer Nähe mit sauberem Wasser versorgt. „Früher mussten sie oft eine Stunde lang laufen, um Wasser zu kaufen“, erzählt er. „Jetzt ist der Brunnen frei zugänglich und das Wasser gehört allen.“
Sonnenstrom für sauberes Wasser
Doch das Projekt entwickelt sich weiter. Um die elektrische Pumpe unabhängig vom oft instabilen Stromnetz betreiben zu können, hat Rützler bei seinem letzten Besuch eine Photovoltaikanlage installieren lassen. „Der 3000-Liter-Tank kann so zweimal täglich gefüllt werden. Wir brauchen rund 5000 Liter am Tag.“ Die Sonnenkraft spart nicht nur Geld, sondern schützt auch vor Ausfällen.


Von Bohnen bis Bananen
Damit sich das Projekt langfristig selbst trägt, hat Rützler zusätzlich eine kleine Hühnerfarm mit aufgebaut. Diese hat er mit dem Kauf der ersten 100 Tiere unterstützt, finanziert aus Vorarlberg. Heute sorgt die Farm für Nahrung und für Einkommen, inklusive Gehalt für einen jungen Helfer vor Ort. Auch Bananen und Papayas werden geerntet und verkauft. „Was mich am meisten freut: Die Menschen kümmern sich selbst um alles und sie kümmern sich auch um einander.“


Rund um den Brunnen ist in kurzer Zeit eine solidarische Nachbarschaft gewachsen. Gemüse wird angebaut, bewässert und getauscht: „Einer pflanzt Bohnen, der andere Spinat. Dann tauschen sie. Einfach, aber wirkungsvoll.“


Hilfe in Alltag und Schule
Das Engagement von Heinz Rützler endet nicht beim Wasser. Dutzende Familien erhalten regelmäßig Lebensmittel, Haushaltsartikel oder Kleidung. Wenn nötig, bringt er Matratzen per TukTuk und oft mit bloßen Händen selbst vorbei. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bildung: Schulgebühren, Uniformen, Bücher und Lernmaterial für zahlreiche Kinder werden durch die „Direkthilfe Kenia“ ermöglicht. Auch Freizeitaktionen organisiert der Oberländer, zuletzt ein gemeinsames Essen am Strand für rund 50 Kinder aus der Gegend, mit Hühnchen, Pommes und – „ganz wichtig“ – Limonade.




Nach drei Monaten in Mtwapa kehrte er mit vielen Eindrücken und einem klaren Ausblick zurück: „Ich könnte mir vorstellen, irgendwann ein weiteres Grundstück zu kaufen und das Projekt zu erweitern. Der Bedarf ist jedenfalls da.“ Was Heinz bei seiner „Direkthilfe Kenia“ antreibt? „Wenn man sieht, was mit vergleichsweise wenig Einsatz möglich ist, dann macht man einfach weiter“, sagt er lächelnd.
Spendenkonto
Heinz Rützler – „Direkthilfe Kenia“
Raiffeisenbank Bludenz-Montafon
IBAN: AT95 3746 8000 0005 8818

