Politik

Internationaler Strafgerichtshof erlässt Haftbefehl gegen Netanyahu

20.05.2024 • 13:42 Uhr
Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu attends a ceremony marking Memorial Day for fallen soldiers of Israel s wars and victims of attacks at Jerusalem s Mount Herzl military cemetery on May 13, 2024. Israel marks Memorial Day to commemorate fallen soldiers and victims of attacks recorded since 1860 by the defence ministry, just before the celebrations of the 75th anniversary of its creation according to the Jewish calendar. Pool photo by Gil Cohen-Magen/ PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY JER20240513901 GILxCOHEN-MAGEN
Gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu wurde ein Haftbefehl erlassen
(C) IMAGO/GIL COHEN-MAGEN

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu habe sich schwerer Verbrechen schuldig gemacht.

Der Internationale Strafgerichtshof kommt nach Untersuchungen zu dem Urteil, dass sich der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu schwerer Verbrechen schuldig gemacht habe. Auf der Grundlage der gesammelten und geprüften Beweise bestehe „hinreichender Grund zu der Annahme, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Gallant die strafrechtliche Verantwortung für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit tragen“, erklärte das Gericht in Den Haag. 

Präsident verurteilt Entscheidung

Der israelische Präsident Itzchak Herzog hat den Antrag auf Haftbefehl gegen Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant durch den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) als “mehr als empörend” zurückgewiesen. Jeder Versuch, Parallelen zwischen den Terroristen der Hamas und der demokratisch gewählten Regierung Israels zu ziehen, könne nicht akzeptiert werden, sagte Herzog am Montag. Chefankläger Karim Khan hatte auch Haftbefehle gegen den Anführer der islamistischen Hamas in Gazastreifen, dessen Stellvertreter sowie gegen den Auslandschef der Hamas beantragt.

“Wir werden nicht vergessen, wer diesen Krieg begonnen hat und wer unschuldige Bürger und Familien vergewaltigt, abgeschlachtet, verbrannt, misshandelt und entführt hat”, sagte Herzog mit Blick auf den Gaza-Krieg. “Wir erwarten von allen Führern der freien Welt, dass sie diesen Schritt verurteilen und ihn entschieden ablehnen.” Auslöser des Gaza-Krieges war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten.