Politik

So soll der Pager-Angriff im Libanon abgelaufen sein

06.10.2024 • 14:33 Uhr
First responders and Israeli security forces gather amid debris and charred vehicles in Kiryat Bialik in the Haifa district of Israel, following a reported strike by Lebanon's Hezbollah on September 22, 2024. Hezbollah said on September 22 that it targeted military production facilities and an air base near north Israel's Haifa after the Israeli military pounded south Lebanon and said it targeted thousands of rocket launcher barrels. (Photo by Jack GUEZ / AFP)
Der Angriff hinterließ eine Spur der Verwüstung Jack GUEZ / AFP

Mindestens 39 Menschen starben nach den Pager-Explosionen im Libanon, Tausende wurden schwer verletzt. Nun gibt es eine Spur zu den Hintergründen.

Die Kommunikationsgeräte, bei deren Explosion im September vor allem Mitglieder der Schiitenmiliz Hisbollah getötet oder verletzt wurden, stammten einem Medienbericht zufolge aus Israel. Die Pager und Funkgeräte, die wie Geräte von Firmen aus Fernost aussahen, seien vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad entwickelt und heimlich in Israel hergestellt worden, berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf ungenannte israelische, arabische und US-Sicherheitsdienste.

Pager mit Sprengstoff präpariert

Die Batterien der Pager seien mit hochexplosivem Sprengstoff präpariert gewesen, der so gut wie nicht zu erkennen gewesen sei, schrieb die Zeitung weiter. Sie seien durch eine verschlüsselte Nachricht zur Explosion gebracht worden. Für die Entschlüsselung der Nachricht habe man zwei Knöpfe zugleich drücken müssen – um möglichst beide Hände zu verletzen und den Empfänger damit kampfunfähig zu machen. Eine offizielle Bestätigung gab es für den Bericht zunächst nicht. Die Hisbollah habe die Pager vom Typ AR924 erst seit Februar an ihre Mitglieder verteilt. Mit den Handy-Vorläufern kann man zwar nicht telefonieren, aber Mitteilungen erhalten. Ihr Vorteil aus Sicht der Hisbollah war, dass sie nicht wie Handys zu orten sind.

Die kurz nach den Pagern zur Explosion gebrachten Walkie-Talkies seien hingegen schon seit 2015 bei der Hisbollah in Benutzung gewesen und hätten Israel in Echtzeit Informationen aus der Organisation geliefert.

Die Hisbollah habe die Pager von der Mitarbeiterin einer taiwanesischen Firma gekauft, die nicht wusste, dass die Geräte tatsächlich aus Israel stammten und mit Sprengstoff präpariert waren. Bei den Explosionen wurden mindestens 39 Menschen getötet und etwa 3.000 zum Teil schwer verletzt. Bei den Opfern handelte es sich überwiegend um Hisbollah-Mitglieder. Es gab aber auch zivile Opfer.

Die mit dem Iran verbündete Hisbollah greift seit dem Terrorüberfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf den Süden Israels vor knapp einem Jahr Israel mit Raketen und Granaten an, aus „Solidarität“ mit der Hamas im Gazastreifen, wie sie sagt. Dies werde bis zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen fortgesetzt.

Exploding Pagers Kill Nine And Injure Thousands - Lebanon An undated file catalog image of an Apollo pager, similar to the ones that exploded on September 17, 2024, in various cities of Lebanon and Syria, in an unprecedented cyber-attack or long distance attack against pro Iranian Hezbollah personnel. At least nine people have been killed and thousands are injured after handheld pagers, used by Hezbollah, exploded in Lebanon on Tuesday afternoon. The health ministry says 200 of those injured are in a critical condition. Hezbollah has blamed Israel for the sinful aggression , saying the country will get its fair punishment . Photo by Balkis Press/ABACAPRESS.COM Lebanon PUBLICATIONxNOTxINxFRAxUK Copyright: xBalkisxPress/ABACAx
Exploding Pagers Kill Nine And Injure Thousands – Lebanon An undated file catalog image of an Apollo pager, similar to the ones that exploded on September 17, 2024, in various cities of Lebanon and Syria, in an unprecedented cyber-attack or long distance attack against pro Iranian Hezbollah personnel. At least nine people have been killed and thousands are injured after handheld pagers, used by Hezbollah, exploded in Lebanon on Tuesday afternoon. The health ministry says 200 of those injured are in a critical condition. Hezbollah has blamed Israel for the sinful aggression , saying the country will get its fair punishment . Photo by Balkis Press/ABACAPRESS.COM Lebanon PUBLICATIONxNOTxINxFRAxUK Copyright: xBalkisxPress/ABACAx