TBC-Situation: Wie das Land nun vorgeht

Landesrat Gantner informierte im Landwirtschaftlichen Ausschuss über die Tuberkulose-Situation im Land. Vorsitzender Bernhard Feuerstein erklärt, welche Maßnahmen getroffen werden.
Die gehäuften Fälle von Rinder-TBC in Vorarlberg halten die Landwirte auf Trab. Besonders im Bregenzerwald ist die Situation ernst: Auf einem Hof in Schwarzenberg mussten im Jänner alle 107 Tiere im Zuge eines TBC-Ausbruchs gekeult werden. Außerdem wurden zwei Ansteckungen bei Menschen publik. Am Mittwoch tagte der Landwirtschaftliche Ausschuss im Landtag, wo Landesrat Christian Gantner (ÖVP) über die aktuelle Situation und Maßnahmen informierte.

Der Ausschussvorsitzende Bernhard Feuerstein (ÖVP) berichtet der NEUE, was konkret besprochen wurde. So wurden etwa Kerngebiete definiert, in denen das Land das Infektionsgeschehen besonders genau unter die Lupe nehmen will. “Zudem wurde der jagdliche Abschussplan, der sonst für gewöhnlich alle zwei Jahre aktualisiert wird, außertourlich angepasst”, erklärt Feuerstein.
Vorgehen der Jäger
Ein häufiger Überträger des Tuberkulose-Erregers ist das Rotwild auf den Alpen. “Hier ist entscheidend, dass die Jäger richtig vorgehen”, führt der ÖVP-Landwirtschaftssprecher aus. “Ein wichtiger Aspekt ist beispielsweise, nicht rein die Abschusszahlen im Blick zu behalten, sondern auch das Geschlechterverhältnis der Wildtiere. Für eine Bestandsreduktion muss man jagdlich richtig vorgehen”, erläutert Feuerstein, betont aber auch, dass er die Bemühungen der Jägerschaft sehr schätzt.

Als weitere Maßnahme wurde für den Dezember 2025 bzw. Jänner 2026 eine Beprobung landwirtschaftlicher Betriebe in den betroffenen Gebieten angeordnet. “Das betrifft fast flächendeckend den gesamten Bregenzerwald”, erklärt Feuerstein. Damit soll das Infektionsgeschehen rund ein Jahr nach dem Ausbruch der aktuellen TBC-Welle im Blick behalten werden.
Vorwürfe der Verzögerung
Bernhard Feuerstein will sich auch gegen den Vorwurf der Grünen wehren, wonach die Landesregierung im TBC-Geschehen intransparent vorgegangen sei. “Alles andere als Schweigen: Die Landwirtschaftssprecherinnen und -sprecher aller Parteien wurden von Landesrat Christian Gantner laufend informiert“, stellt er in einer Aussendung klar. Gegenüber der NEUE führt Feuerstein aus: “Als Ausschussvorsitzender habe ich mich mit dem Landesrat dazu entschieden, die Beprobung der Höfe in Schwarzenberg abzuwarten, bevor wir den Ausschuss einberufen. So haben wir eine Grundlage erlangt, um die Situation einschätzen zu können”, führt er aus.
Abschließend möchte Feuerstein die Sinne schärfen: “Auch wenn sich die TBC-Fälle allmählich eingrenzen, gibt es derzeit noch keinen Grund zur Entspannung. Es gilt, wachsam zu sein.”
Grüne fordern Einschränkung der Wildtierfütterung
Die Grünen ziehen per Aussendung ebenfalls ein Fazit zur Ausschusssitzung. Landwirtschaftssprecherin Christine Bösch-Vetter fordert, die Wildtierfütterung in den TBC-Risikogebieten einzuschränken. “Ansonsten werden wir die Situation in den Risikogebieten nicht in den Griff bekommen”, betont sie.

Sie kritisiert, Gantner habe zu lange zugewartet, begrüßt aber, dass der Ausschuss nun einberufen wurde. “Ich erwarte mir auch künftig mehr Transparenz von Landesrat Gantner. Landwirte und Konsumenten sind enorm verunsichert. Da ist ausreichende und kontinuierliche Information unabdingbar”, so Bösch-Vetter in der Aussendung.