Sport

Chance auf Europa vergeben

08.07.2020 • 23:12 Uhr
Enttäuschte Gesichter bei Marco Meilinger (l.) und Sidney Sam. <span class="copyright">GEPA</span>
Enttäuschte Gesichter bei Marco Meilinger (l.) und Sidney Sam. GEPA

Der SCR Altach unterliegt Austria Wien knapp mit 0:1.

Eine gute Leistung reicht oftmals nicht. Diese schmerzliche Erfahrung mussten gestern die Altacher bei ihrem Auftritt gegen Austria Wien machen. Trotz Überlegenheit und guter Chancen unterlagen die Rheindörfler im Halbfinale des Europa League-Play-offs an den Wienern. Damit ist die letzte Chance für ein Ticket am Europapokal ausgeträumt.

Johannes Tartarotti (r.) kommt an Manprit Sarkaria vorbei. <span class="copyright">GEPA</span>
Johannes Tartarotti (r.) kommt an Manprit Sarkaria vorbei. GEPA

Starker Beginn

Bereits in der dritten Minute hätten die Altacher in Führung gehen müssen. Linksverteidiger Emir Karic marschierte durch das Mittelfeld und fand den perfekten Schnittstellenpass auf Daniel Nussbaumer. Aber der 20-jährige Mittelstürmer schoss nur Torhüter Patrick Pentz ab. Bei einem Freistoß von Sidney Sam (13.) fehlten zudem nur einige Zentimeter. Trotz der ausgelassenen Chancen zeigte sich gleich, in welche Richtung sich diese Begegnung entwickeln sollte. Die Rheindörfler waren zu Beginn mit Ballsicherheit und einer guten Raumaufteilung überlegen. Die Violetten fokussierten sich eher auf Kontergelegenheiten. Ein Abtasten zwischen den beiden Mannschaften blieb hingegen aus.

Emir Karic (r.) war nach seiner Muskelblessur wieder mit von der Partie. <span class="copyright">GEPA</span>
Emir Karic (r.) war nach seiner Muskelblessur wieder mit von der Partie. GEPA

Rückschlag

Für den ersten Abschluss der Hausherren sorgten in Minute 18 Manprit Sarkaria. Doch Rückhalt Martin Kobras bekam seine Fäuste rechtzeitig hoch. Nur fünf Zeigerumdrehungen darauf köpfelte Erik Palmer-Brown am Kasten von Altachs Kapitän vorbei. Den Anfangsschwung hatten die Gäste unerklärlicherweise verloren. Und genau in diese Phase folgte auch der Rückschlag. Im ersten Versuch scheiterte Patrick Wimmer noch alleinstehend vor Kobras, bekam aber im Rebound den Ball von Christoph Monschein mustergültig auf den Kopf serviert. Für Wimmer war es der erste Bundesligatreffer.
Von dem Rückstand in Minute 27 mussten sich die Altacher zunächst erholen. Nach einigen Minuten hatten sie die Partie wieder besser im Griff, ohne jedoch noch zu gefährlichen Aktionen zu kommen. Zumeist wurde der Versuch über die rechte Angriffsseite vorgetragen. Doch weder Sam noch Manuel Thurnwald kamen bis auf die Grundlinie durch. Mit der Hypothek von 0:1 traten die Rheindörfler den Gang in den Kabinentrakt an.

Hier scheitert Patrick Wimmer noch an Martin Kobras (l.). Sekunden später traf der erst 19-Jährige zur Führung. <span class="copyright">apa</span>
Hier scheitert Patrick Wimmer noch an Martin Kobras (l.). Sekunden später traf der erst 19-Jährige zur Führung. apa

Lattenkreuz im Weg

Unverändert starteten die beiden Teams in die zweite Halbzeit. Und ähnlich wie im ersten Durchgang übernahmen die Altacher wiederum das Spielgeschehen. Bis zur ersten Annäherung dauerte es aber bis in Minute 54. Sam versuchte sich bereits zum vierten Mal aus der Distanz und wie bei den vorigen Malen fehlte dem Deutschen noch die Präzision. Zu genau nahm es der 32-Jährige jedoch sechs Zeigerumdrehungen darauf. Dieses Mal landete das Spielgerät aus rund 20 Metern mit einem lauten Knall am Lattenkreuz. Torhüter Pentz hatte diesem Schuss nur ehrfürchtig hinterhergeschaut. In der Folge waren fast ausschließlich die Gäste in Ballbesitz. Doch das schöne Kombinationsspiel wurde zumeist am Sechzehner gestoppt. Und die Austria blieb über Kontergelegenheiten brandgefährlich. Eine erste Gelegenheit in Minute 70. vergab Monschein per Volleyabnahme. Zwei Minuten darauf vergab der Mittelstürmer seine nächste Möglichkeit. Sarkaria hatte mit seinem Pass in den Rückraum die Abwehr ausgehebelt. Auch Benedikt Pichler hätte die Wiener erlösen können (79.), haute seine Chance aber knapp über das Gehäuse. Der Ball streifte dabei noch die Querlatte.

Die Saison ist für Samuel Oum Gouet (r.) und seine Kollegen beendet. <span class="copyright">GEPA</span>
Die Saison ist für Samuel Oum Gouet (r.) und seine Kollegen beendet. GEPA

Joker

Die Rheindörfler zogen ihren letzten Joker und brachten Philipp Netzer, der sich sofort in die Sturmspitze orientierte. Er sollte nun für die langen Bälle, welche bislang keinen Abnehmer fanden, als Anspielstation dienen. Doch auch dieser Schachzug verpuffte und allmählich ließ der Glaube bei den Gästen auf den Ausgleich nach. Der Schlusspfiff brachte die Gewissheit und beendete damit die Saison der Vorarlberger trotz einer über weite Strecken starken Leistung am Verteilerkreis.