Sport

Am Tiefpunkt angekommen

10.02.2021 • 23:09 Uhr
Manfred Fischer war einer der wenigen Altacher, die sich wehrten. <span class="copyright">GEPA</span>
Manfred Fischer war einer der wenigen Altacher, die sich wehrten. GEPA

Altach verliert gegen die Admira und steht damit als Schlusslicht da.

Wenn es spielerisch nicht läuft, dann muss es eben über den Kampf gehen. Diese fußballerische Weisheit nahmen sich die Altacher auswärts gegen die Admira zu einem viel zu späten Zeitpunkt zu Herzen. Mit individuellen Stellungsfehlern luden die Rheindörfler die Südstädter zudem zum Toreschießen ein. Eine höhere Niederlage als das 1:3 wäre eigentlich die logische Folge gewesen. Die eigenen Offensivspieler überstrahlten sich teilweise nur in ihrer Unsichtbarkeit. Statt einem möglichen Befreiungsschlag übernehmen die Rheindörfler damit völlig verdient die rote Laterne und stehen vor einem Scherbenhaufen.

David Bumberger (r.) erwischte einen rabenschwarzen Abend und lief den Stürmern, in diesem Fall David Atanga, zumeist hinterher. <span class="copyright">GEPA</span>
David Bumberger (r.) erwischte einen rabenschwarzen Abend und lief den Stürmern, in diesem Fall David Atanga, zumeist hinterher. GEPA

Schwaches Stellungsspiel

Bereits in den ersten Minuten war ersichtlich, wie diese Begegnung zu gewinnen war. Nämlich nicht über spielerische Elemente, sondern eben über den Kampf, welcher ein Abstiegsduell zwangsläufig mit sich bringt. Beide Teams versuchten daher auf schwierigem Geläuf den Gegner jeweils schnell unter Druck zu setzen. Ein Spielfluss oder lange Ballstafetten gehörten daher zur Seltenheit.
Die Kontrahenten neutralisierten sich somit bereits im Mittelfeld. Bei der einzigen Annäherung der Altacher verpasste Aljaz Casar den Zeitpunkt für das Abspiel auf einen völlig frei stehenden Chinedu Obasi. Die Südstädter zeigten in Form von David Atanga wie es geht, als dieser in Minute 22 auf Andrew Wooten durchsteckte. Abwehrmann David Bumberger offenbarte dabei ein schwaches Stellungsspiel und kam im Sprint nicht hinterher. Der Stürmer ließ sich jedenfalls nicht zweimal bitten und erzielte die Führung.

Auch die offensiven Wechsel wie Daniel Maderner (r.) brachten keinen Umschwung. <span class="copyright">GEPA</span>
Auch die offensiven Wechsel wie Daniel Maderner (r.) brachten keinen Umschwung. GEPA

Keine Torgefahr

Es dauerte bis kurz vor der Halbzeit, bis sich die Altacher von diesem Schock erholten. Zuvor näherten sich die Südstädter durch Standardsituationen noch einige Male dem Altacher Kasten an, ohne dabei große Gefahr auszustrahlen. In der 40. Minute traf erneut Casar aus aussichtsreicher Position die falsche Entscheidung, womit die Rheindörfler im ersten Abschnitt nicht eine gefährliche Offensivaktion vorzuweisen hatten. Damit lassen sich keine Bundesligaspiele gewinnen, geschweige denn Rückstände in Zählbares ummünzen.
Nach dem Pausentee brachte Trainer Alex Pastoor auf dem linken Flügel Csaba Bukta für Emanuel Schreiner, der gefühlt nicht eine Ballaktion hatte. Der neue Mann versuchte zwar frischen Wind hineinzubringen, blieb aber ebenfalls glücklos. Zwar versuchten die Gäste die Initiative zu übernehmen, Gefahr strahlte aber weiterhin nur die Heimmannschaft aus.
In Minute 67 hatte Atanga das Glück auf seiner Seite, als er eine abgefälschte Hereingabe nur mehr über die Linie drücken musste. Dieses Mal war es Anderson, der in der Hintermannschaft Stellungsschwierigkeiten offenbarte. Zuvor ließ der 24-jährige Torschütze allerdings zwei Hochkaräter aus.

Die Rote Karte von Jan Zwischenbrugger passte zu einem gebrauchten Abend. <span class="copyright">GEPA</span>
Die Rote Karte von Jan Zwischenbrugger passte zu einem gebrauchten Abend. GEPA

Anschlusstreffer zu wenig

Und die Offensive der Altacher? Da mühte sich mit Daniel Maderner ein Mittelstürmer inzwischen auf dem rechten Flügel ab. Die Einwechslungen brachten kaum Impulse. Die Ausnahme blieb dabei der Freistoß von Mario Stefel, welcher in Obasi einen Abnehmer fand. Der Anschlusstreffer in Minute 76 erzeugte allerdings kaum Hoffnung. Zu groß waren die Zwischenräume, welche die Viererkette den Admira-Stürmern anbot. Atanga scheiterte ein weiteres Mal und Jan Zwischenbrugger zog gegen Wooten die Notbremse. Wooten scheiterte selbst noch am Pfosten, um in der Nachspielzeit doch für den Schlusspunkt zu sorgen. Auffällig auch, dass bei der Admira mit Wooten und Atanga gerade zwei Winterneuzugänge die Partie entschieden. Es bleibt nur zu hoffen, dass auch die Altacher von ihren Neuen noch profitieren mögen.