Kommentar

Die Gegenwart stärken

17.12.2021 • 20:25 Uhr

Damir Canadi ist in seiner zweiten Amtszeit in Altach gescheitert. Die Trennung vom „erfolgreichsten Trainer der Vereinsgeschichte“ ist sportlich leicht zu erklären. Der Trend zeigte klar nach unten, zuletzt wurde es stets schlechter statt besser. Bereits vor der Saison hatte sich angedeutet, dass es eine schwierige Spielzeit werden würde, die Abgänge wurden schlicht nicht gleichwertig ersetzt. In dieser schwierigen Situation eröffnete Canadi zahlreiche weitere Baustellen; zunächst durch die Degradierung von Martin Kobras, dann durch die Ausbootung der Routiniers Emanuel Schreiner, Boris Prokopic sowie Martin Meilinger und abschließend mit den Zerwürfnis zwischen Canadi und Abwehrroutinier Berkay Dabanli. Wenn die Personaldecke dünn ist, fehlen diese erfahrenen Akteure umso mehr. Die „jungen Wilden“ befinden sich auf dem richtigen Weg, doch Spieler wie der hochtalentierte Noah Bischof oder auch der schon etwas erfahrenere Johannes Tartarotti brauchen aktuell Führung – mental und fußballerisch – auf dem Platz, nicht nur Vertrauen von außen. Die Altacher Zukunft wird in der Gegenwart den Klassenerhalt nicht schaffen, das ist zu viel Verantwortung zum jetzigen Zeitpunkt. Deshalb braucht es dringend qualitative Verbesserung im Kader, am besten auf allen Positionen, bis auf jene des Torhüters. Sonst wird es am Saisonende völlig egal sein, ob der Trainer an der Seitenlinie Damir Canadi oder Pep Guardiola heißt, denn dann lautet die Zukunft 2. Liga.