Österreichs Schwimmer greifen in Japan nach WM-Medaillen

Simon Bucher kann bei der am Freitag beginnenden Schwimm-WM in Japan auf Unterstützung zählen.
Ein österreichischer Schwimmer mit Heimvorteil in Japan – auch das gibt es. Simon Bucher ist einer von 21 Assen, die vom Österreichischen Schwimmverband (OSV) zur am Freitag beginnenden Schwimmweltmeisterschaft nach Japan entsendet wurden. Von all ihnen wird er den höchsten Fananteil genießen können: Er hat Verwandte in Japan. Sein bereits verstorbener Großvater stammt direkt aus Fukuoka.
Es gäbe wohl keinen besseren Ort für seine erste WM-Medaille. Nach Platz sechs bei der Kurzbahn-Weltmeisterschaft in Melbourne im vergangenen Jahr ist er auf Wiedergutmachung aus. “Es wäre nun umso schöner, wenn es in Japan die erste Einzelmedaille geben würde”, sagte Bucher, der in Australien von einer Erkrankung ausgebremst wurde. Die größte Chance für eine Medaille hat Bucher in seiner Paradedisziplin: Delfin.
Mit der Staffel möchte sich der 23-Jährige für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifizieren. Die 4×100-Meter-Lagen-Staffel wird am Schlusstag der Weltmeisterschaft um die Medaillen schwimmen. Neben Simon Bucher (Delfin) komplettieren Valentin Bayer (Brust), Bernhard Reitshammer (Rücken) und Heiko Gigler (Kraul) das OSV-Quartett. Der OSV-Sportdirektor Walter Bär hält an dem Langzeit-Staffel-Projekt fest. “Wir wollen der Mannschaft vermitteln, dass man sich nicht nur über Einzelleistungen, sondern auch über ein Teamevent für Großereignisse wie Olympia, WM oder EM qualifizieren kann”, sagt Bär und möchte so den Teamgeist fördern. Als besonderen Anreiz sieht der Sportdirektor die Tatsache, “dass keine Staffel fix gesetzt ist, sondern erst am Ende des Qualifikationszeitraums aus dem Kreis jener Aktiven nominiert wird, welche die schnellsten Zeiten über die Einzelstrecken aufweisen können”.
Die Chancen auf Medaillen stehen gut
Die Titelkämpfe finden vom 14. bis 30. Juli statt. 22 Jahre nach den Silbermedaillen von Markus Rogan (200 Meter Rücken) und Maxim Podoprigora (200 Meter Brust) stehen die Chancen auf Edelmetall so gut wie schon lange nicht mehr. In den Disziplinen Schwimmen (Langbahn), Wasserspringen sowie im Freiwasser- und Synchronschwimmen wird um die Stockerlplätze gekämpft. Neben Bucher ruhen die größten rot-weiß-roten Medaillenhoffnungen auf Kraul-Spezialist Felix Auböck und dem Synchron-Duo Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri. Die dritte Zwillingsschwester, Vasiliki Pagona Alexandri, rechnet sich solo in den Bewerben Technik und der freien Kür gute Medaillenchancen aus.
Sportdirektor Bär möchte im Vorfeld der Titelkämpfe keinen Druck auf die Athleten aufbauen. “Aufgrund der Leistungen in den vergangenen Wochen rechne ich bei den Schwimmern mit einigen österreichischen Rekorden und damit stehen auch die Chancen gut, in Finali einzuziehen.”
Die Alexandri-Drillinge sind nach einem Vorbereitungscamp in Kochi (Japan) mit einem Großteil des OSV-Aufgebots bereits vor Ort und bereiten sich auf die Wettkämpfe vor. “Wir haben alle drei noch ein wenig Jetlag. Sonst geht es uns recht gut. Wir hoffen, dass wir das in den nächsten Tagen in den Griff bekommen.”
Für einige geht es noch um die Spiele
Neben den Schwimmern Auböck und Bucher ist auch das Alexandri-Duo bereits fix für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifiziert. Die restlichen OSV-Athleten müssen noch um einen Startplatz kämpfen.