Altach kann erstes Endspiel nicht nutzen

SPIELBERICHT. Der SCR Altach kam im Kellerduell in der 30. Runde der Bundesliga vor ausverkauftem Haus gegen den GAK nur zu einem 2:2-Remis. Zwei Führungen reichten am Ende nicht zum erhofften Heimsieg.
Die 21:7-Schüsse und 8:2-Großchancen sprechen eine klare Sprache. Die Rheindörfler waren im ersten von zwei „Endspielen“ gegen den GAK die bessere Mannschaft, schafften es aber nicht, zwei Führungen über die Zeit zu bringen. Erneut war die Chancenverwertung katastrophal. Die Möglichkeit dem Abstiegskampf zu entkommen, war greifbar. Durch das 4:1 der WSG in Klagenfurt wurde aus einem Vierkampf aber stattdessen ein Dreikampf. Die Tiroler sind fix gerettet. Somit wartet auf Altach kommende Woche das große Schicksalsspiel gegen Austria Klagenfurt. Schlusslicht sind zwei Runden vor dem Ende aber jetzt die Kärntner, einen Punkt hinter Altach und dem GAK.
Im Vergleich zur Pleite in Hartberg nahm Fabio Ingolitsch fünf Veränderungen vor. Aufgrund der Sperre seines Bruders warf er das System über den Haufen, erstmals seit der Klatsche in Wien-Hütteldorf folgte die Rückkehr zur Dreierkette. Auch deshalb rutschte Paul Koller neu in die Anfangself. Auf den Außen agierten Christian Gebauer und Leonardo Lukacevic. Vor allem die Hereinnahme von Lukacevic überraschte, war Mohamed Ouedraogo doch in den letzten Spielen noch einer der wenigen Lichtblicke. Zudem ersetzten Suliman Mustapha und Vesel Demaku Lukas Fridrikas und Djawal Kaiba.

Mutig.
In der Anfangsphase war von den größeren Veränderungen jedoch nichts zu spüren. Altach präsentierte sich frisch und mutig im Spiel nach vorne, der GAK stand tief und versuchte zu kontern. Einzig die Chancenverwertung ließ erneut zu wünschen übrig.
Zuerst scheiterte Dijon Kameri mit einem direkten Freistoß (5.), dann vergab Ousmane Diawara kläglich (8.). Nach etwas mehr als einer Viertelstunde ließ der stürmische Beginn des SCRA etwas nach, der GAK nahm den Kampf an. In der 23. Minute gab es erstmals große Aufregung: Milos Jovicic foulte Diawara im Strafraum, Schiedsrichter Sebastian Gishamer zeigte auf den Punkt. Mike Bähre übernahm Verantwortung und verwandelte mit viel Glück. Der Ball rutschte noch unter dem Bein von Florian Wiegele hindurch (25.).
Doch die Freude hielt bei den rund 8000 Fans nicht lange. Nach einer Flanke von Dominik Frieser köpfte Christian Lichtenberger die Kugel zum Ausgleich ins Netz. Zwar gab Gishamer zuerst Abseits, nach VAR-Check wurde der Treffer aber völlig zu recht gegeben (30.). Nach dem Ausgleichstreffer entwickelte sich ein offenes Spiel. Altach war zwar die bessere Mannschaft, wie so oft zeigte der Gegner aber, was Effizienz ist.
Diawara trifft.
Ähnlich wie im ersten Durchgang kamen die Rheindörfler besser aus der Kabine. Zuerst scheiterte Demaku (55.), dann erlöste Diawara mit seinem ersten Saisontor die Altacher-Fans. Nach einer Maßflanke von Lukacevic stand der Stürmer völlig blank und nickte zum 2:1 ein (56.).
Doch wie schon beim ersten Treffer währte die Freude nicht lange. Lukacevic ließ Jacob Italiano in Ruhe flanken. und Tio Cipot staubte am Ende eiskalt ab (62.). Einmal zwei und einmal sechs Minuten – so lange hielten die beiden Altacher-Führungen. Auch ein Zeichen, dass nicht einmal diese in der aktuellen Situation genügend Selbstvertrauen geben. Zwar war der SCRA auch danach besser, an der defensiven Unkonzentriertheit änderte das jedoch wenig.

In der Nachspielzeit vergab Lukas Fridrikas zwei Matchbälle aus aussichtsreicher Position (90./90.+3). Aufgrund des 2:2 und der gleichzeitigen Klagenfurt-Pleite haben die Altacher, trotz des eigenen Unvermögens, die Chance mit einem Heimsieg kommende Woche im direkten Duell den Klassenerhalt zu fixieren.
Florian Gabriel