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Plötzlich ist er beim SCR Altach im Gespräch

28.05.2025 • 08:00 Uhr
Plötzlich ist er beim SCR Altach im Gespräch

Der SCR Altach steht offenbar vor der Verpflichtung eines Sportdirektors. Der stand schon woanders im Wort.

Der SCR Altach hat wie angekündigt am Montag getagt und dabei wie allgemein erwartet Christoph Längle als Geschäftsführer bestätigt. Der 54-Jährige hatte die Vertrauensfrage gestellt, dass aber Längle intern weiterhin ausschließlich positiv bewertet ist, war bekannt – die Vertrauensfrage war ein Formalakt. Kein Formalakt ist die Suche nach einem Sportdirektor, bei dem die Spuren ausgerechnet nach Lustenau führen: Eric Orie, seit Wochen designierter neuer Sportdirektor bei der Austria, steht nun auch hoch im Kurs beim SCRA. Doch der Reihe nach.

Die Altacher gaben gestern mehrere Abschiede bekannt. Letztendlich ein Missverständnis war das Engagement von Torhüter-Trainer Ramazan Özcan in Altach, der langjährige Hoffenheim-Schlussmann hat intern schon vor Wochen seinen Abschied verlautbart. Keine Überraschung ist auch der Abgang von Co-Trainer Ahmet Cil. Der 39-Jährige war als Videoanalyst und aufgrund seiner Basisarbeit sehr wichtig und genoss viel Anerkennung im Team, als im Herbst Cheftrainer Joachim Standfest und dessen Co-Trainer Roman Wallner gehen mussten, wurde dennoch Atdhe Nuhiu als erster Co-Trainer bestellt. Spielerseitig enden die Leihen von Köln-Stürmer Florian Dietz und Salzburg-Leihgabe Dijon Kameri. Lukas Fadinger wechselt wie berichtet nach Motherwell – und dass der SCRA bei Christian Gebauer die Option auf ein weiteres Vertragsjahr nicht zog, war klar: Der Offensivspieler, der bereits von 2017 bis 2020 für Altach auflief, wurde 2023 als Unterschiedsspieler zurückgeholt, dementsprechend üppig entlohnt, enttäuschte aber vollends. In seiner zweiten SCRA-Zeit kam Gebauer in zwei Spieljahren nur auf drei Tore, in der Saison 2024/25 wurde er für 15 Liga-Spiele noch nicht einmal in den Spieltagskader nominiert.

Schon davor hatte Gebauer beim deutschen Zweitligisten Bielfeld nur mehr sporadische Einsätze. Weiters laufen die Verträge von Lukas Jäger, Leonardo Lukacevic sowie Ammar Helac und Samuel Mischitz aus, ob über die Zukunft dieser Spieler der neue Sportdirektor entscheidet, bleibt abzuwarten.

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Roland Kirchler ist in Altach der Trennung zuvor gekommen. GEPA

Abschied

Austria Lustenau braucht einen Kaderumbruch, offiziell verabschiedet wurde Tobias Berger, die beiden CSC-Leihgaben Abdellah Baallal und Stan Berkani haben sich mit einem Posting verabschiedet, dass Seifedin Chabbi und Namory Cisse keine Zukunft bei den Grün-Weißen mehr haben, gilt ebenfalls als sicher. Gestern bedankten sich die Lustenauer vor ihrem anstehenden Einzug ins neue Reichshofstadion bei der Stadt Bregenz und SW Bregenz für die Möglichkeit, in den vergangenen eineinhalb Jahren als Gäste ins immoAgentur-Stadion ausweichen zu dürfen.

Dass am Sonntag nach dem geschafften Klassenerhalt ein recht lose befestigter Zaun von Teilen der Austria-Ultras umgekippt wurde und von diesen hartgesottenen Anhängern eine Toilette mit Aufklebern verunstaltet wurde, war freilich einmal wieder ein klassisches Eigentor für die Grün-Weißen.

Austria Lustenau
Die Lustenauer bedankten sich gestern für die Gastfreundschaft in Bregenz. Verein

Wenngleich der Vorfall medial etwas gar ausgeschlachtet wurde. Am Dienstag fanden sich mehrere Austria-Fans, darunter auch Albert Lingg, für Aufräumarbeiten im Bregenzer Stadion ein. Zudem nahm die Austria zum Vorfall Stellung: „Nach 24 Spielen am Bodensee bedanken sich der Vorstand, die Geschäftsführung, die Mannschaft und die Fanbeauftragten der Austria bei der Stadt Bregenz sowie bei Schwarz-Weiß Bregenz für die Gastfreundschaft und die überaus angenehme Zusammenarbeit in den letzten eineinhalb Jahren. Gerade heutzutage ist es nicht selbstverständlich, einem anderen Verein mit so viel Offenheit die Hand zu reichen und ihm vorübergehend eine sportliche Heimat zu bieten. Inzwischen haben sowohl ein gutes Gespräch mit Vertretern von Schwarz-Weiß Bregenz wie auch eine Aussprache mit Vertretern der Nordtribüne stattgefunden. Der Lustenauer Fan-Dachverband wird die entstandenen Kosten übernehmen sowie die Vorfälle intern aufarbeiten, und hat sich für das Fehlverhalten entschuldigt.“

Nutshell

Die größeren Aufräumarbeiten haben die Grün-Weißen bei der Kaderplanung vor sich, nachdem man den Durchmarsch in die Regionalliga gerade noch verhindern konnte. Am seidenen Faden hängt dabei just die Verpflichtung von Eric Orie als Sportdirektor. Die Bestellung des Niederländers galt als sicher, die Verkündung war für den Tag nach dem fixierten Klassenerhalt vorgesehen. Hätten die Lustenauer am vorletzten Spieltag die Klasse gehalten, wäre Orie schon im Amt. Nach NEUE-Informationen ist Orie nun aber ein heißer Sportdirektor-Kandidat in Altach. Vorarlberg ist, wie es auf neudeutsch heißt, eben ein nutshell. Alle fischen im selben kleinen Teich. Sicher nicht in Lustenau ­landen wird der medial gehandelte ­Armand Benneker, der als Scout von ManUnited unerreichbar ist.