Ein Schulprojekt wird zum sportlichen Erfolg

Am Samstag fand in der Reichenfeldhalle in Feldkirch ein Floorball-Turnier für Menschen mit Handicap statt. Und für vier junge Damen war dieses Sportevent etwas ganz Besonderes.
Wenn man sich am Samstag der Reichenfeldhalle in Feldkirch näherte, war schon von draußen zu hören, dass hier etwas Großes im Gange war. Man hörte das Geräusch von Hockeyschlägern, die auf Bälle droschen, Torjubel und allerlei Stimmen, die wild durcheinander riefen, redeten und schrien. Betrat man die Halle, erblickte man viele Menschen, die sich um und auf zwei Hockeyfeldern tummelten. Spieler, Tainer, Schiedsrichter, Betreuer. Alle waren sie zusammengekommen, um zum dritten Mal das Floorball-Turnier der Special Olympics Vorarlberg auszutragen. Zur Erklärung: Floorball ist wie Hockey eine Stock- und Ballsportart. Es ist eine vereinfachte Form des Hallenhockeys und wird mit einem leichteren Schläger und einem gelochten Plastikball gespielt. Am gestrigen Samstag bestanden die Teams aus drei Feldspielern plus Torwart, dazu kamen noch bis zu sechs Auswechselspieler.
Insgesamt zehn Teams aus Österreich, Deutschland und der Schweiz waren angereist, um den Sieger unter sich auszumachen. Vorab: Für alle Teilnehmer gab es eine Medaille. Pokale verdienten sich aber nur die Mannschaften, die es aufs Siegerpodest schafften.

Ein Schulprojekt
Organisiert wurde das Floorball-Turnier im Rahmen eines Diplomarbeitsprojekts von vier Schülerinnen der Handelsakademie Bludenz. Laura Bitschnau, Luisa Burtscher, Franziska Boll und Rubina Amann haben das Projekt in ihrer Schule vorgestellt, und es ist auf Anhieb angenommen worden. Aber wie kommt man auf so eine doch recht ungewöhnliche Idee? „Die Mutter von Rubina ist Geschäftsführerin der Special Olympics Vorarlberg. Da hatten wir sozusagen schon eine Vorlage. Und so ist dann alles ins Rollen gekommen“, berichtet Luisa Burtscher. „Hintergrund des Ganzen ist eine Charity-Aktion, deren Erlöse werden verwendet, um den drei Floorballmannschaften aus Vorarlberg ein Trainingslager zu ermöglichen“, erklärt sie weiter. Beim Turnier in Feldkirch waren eine Kindermannschaft und zwei Teams mit etwas älteren, erfahrenen Spielern dabei.

Speisekarte und Sponsor
Die vier jungen Damen haben für ihr Herzensprojekt, wie sie es bezeichnen, alles selbst gemacht. „Als die Idee geboren war, haben wir gleich einen Instagram-Account eröffnet, um Werbung zu machen. Dann haben wir angefangen, Sponsoren anzuschreiben, Speisekarten zu machen und alles, was zum Event dazugehört“, sagt Laura Bitschnau.
Dann galt es freiwillige Mitarbeiter zu organisieren, was sich glücklicherweise nicht als Problem darstellen sollte. Denn die meisten sind aus den Familien der Mädchen und Freunde. „Wir haben Elternteile, Trainer und deren Partner, Athleten und viele mehr, die helfen. Die Schiedsrichter sind offiziell vom Verband gestellt worden“, so Rubina Amann.

Allumfassende Begeisterung
Wie erwähnt hat das Projekt der vier Schülerinnen überall großen Zuspruch erhalten. „Ich habe nur positive Feedbacks bekommen. Von Klassenkameraden, Lehrern, von meiner Familie. Ich habe wirklich nur gute Sachen gehört. Alle waren begeistert“, sagt die Vierte im Bunde, Franziska Boll mit merklich Stolz in ihrer Stimme. Die vier haben nicht nur ein Sport-Event organisiert, sondern vielen Menschen einen unvergesslichen Tag beschert. Sie betonen allesamt, dass es sehr wichtig ist, auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen vor den Vorhang zu holen. Zu zeigen, dass auch sie Sport machen und Spaß dabei haben. Und dass sie einfach Unterstützung brauchen, egal in welcher Form.
„Ich weiß jetzt nicht, ob das wichtig ist, aber ich hatte zuvor nie einen Bezug zu beeinträchtigten Personen. Ich finde es großartig, dass sie bei unserem Turnier so viel Spaß haben. Man merkt richtig, dass sie mit Begeisterung und Freude dabei sind. Das finde ich einfach schön“, sagt Laura Bitschnau abschließend. Und wie das wichtig ist. Und dem ist auch nichts mehr hinzuzufügen.

