Lokal

Montforthaus: Was dem Ex-Geschäftsführer konkret vorgeworfen wird

13.08.2025 • 12:10 Uhr
Siegerprojekt: Montforthaus Feldkirch, Vorarlberg
Turbulenzen um die Montforthaus Feldkirch GmbH. Kurt Hoerbist

Kurz vor seinem Abgang soll der Geschäftsführer der Montforthaus GmbH eine höhere Überweisung an sich selbst getätigt haben. Jetzt steht genau diese Summe im Mittelpunkt neuer Fragen.

Nach der angekündigten Übermittlung eines Prüfberichts an die Staatsanwaltschaft Feldkirch stellt sich die Frage, worum es bei den Auffälligkeiten rund um die frühere Geschäftsführung der Montforthaus Feldkirch GmbH konkret handeln könnte. Die Stadt Feldkirch hatte am Dienstagvormittag lediglich mitgeteilt, dass es um „Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Bezügen sowie bei der Nutzung von Betriebseigentum“ gehe. Nach Recherchen der NEUE zeichnen sich erste Umrisse möglicher Vorgänge ab.

Dem Vernehmen nach geht es um eine Überweisung in Höhe von 10.000 Euro, die sich der ehemalige Geschäftsführer selbst aus der Montforthaus Feldkirch GmbH ausbezahlt haben soll. Hintergrund sei ein angeblicher Anspruch gegenüber der Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH gewesen, für die er ebenfalls als Geschäftsführer tätig war.

Vom Aufsichtsrat nicht genehmigt

Wie aus gut informierten Kreisen zu erfahren war, soll die Auszahlung am Aufsichtsrat der Montforthaus GmbH vorbei erfolgt sein, obwohl dieser dem Vernehmen nach für die Genehmigung derartiger Geldflüsse zuständig gewesen wäre. Brisant: Die Zahlung erfolgte laut Informationen der NEUE nur wenige Tage bevor der Geschäftsführer seine Entscheidung bekanntgab, das von der Stadt angebotene Vertragsverlängerungsmodell nicht anzunehmen. Es stehe deshalb der Verdacht der Untreue im Raum, heißt es.

Auch im Zusammenhang mit der Nutzung von Betriebseigentum gibt es laut Stadt offene Fragen. Dem Vernehmen nach betrifft dies ein Dienstfahrrad („Jobrad“), das nach dem Ausscheiden des Geschäftsführers nicht zurückgegeben worden sein soll.

Für drei Gesellschaften verantwortlich

Tatsache ist: Der frühere Geschäftsführer war zuletzt gleich für drei stadteigene Gesellschaften verantwortlich – neben der Montforthaus Feldkirch GmbH auch für die Freizeitbetriebe Feldkirch GmbH sowie für die Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH. Was letzte betrifft, habe sich der Geschäftsführer im Jänner 2025 aus der Lohnverrechnung genommen und von der Sozialversicherung abgemeldet. Im Firmenbuch scheint er jedoch weiterhin – Stand Dienstag – als einer von zwei Geschäftsführern auf.

Die Stadt hat angekündigt, den gesamten Zeitraum der Geschäftsführung durch die interne Revision aufzuarbeiten. Ziel sei laut Bürgermeister Manfred Rädler eine „vollständige und nachvollziehbare Aufklärung“, insbesondere im Hinblick auf mögliche Vermögensnachteile für die Stadt.

Bei er Staatsanwaltschaft Feldkirch konnte man das Einlangen der Anzeige auf Anfrage noch nicht bestätigen. Es gilt die Unschuldsvermutung.