Feldkircher Vereine verwandeln die Stadt in eine Theaterbühne

Im Rahmen von „Feldkirch einhundert“ laden das Theater Mutante und städtische Vereine zum Theaterspaziergang „Feldkircher Luft“.
Wenn die Trachtengruppe Feldkirch, Flüchtlinge, Feministinnen, die katholische Mittelschulverbindung Clunia und noch viele mehr gemeinsam Theater machen, weht ein besonderer Wind durch die Gassen der Montfortstadt. Genau das geschieht bei „Feldkircher Luft“. Der Stadtspaziergang ist ein Projekt des Theater Mutante und finden diesen Freitag und Samstag, jeweils ab 18.30 Uhr satt. Treffpunkt ist der Brunne beim Domplatz, bei Schlechtwetter findet die Darbietung im Montforthaus statt.
Luft holen
Schauspieler Martin Ostermaier (geboren 1970) ist der einzige Schauspieler im engeren Sinne. Da er bereits in den 1990er Jahren bei Krimiproduktionen wie „Der Alte“ und „Derrick“ in Gastrollen mitwirkte, dürfte er mit der Spurensuche vertraut sein. Ostermaier wird den Spaziergang mit einer umgeschnallten Sauerstoffflasche anführen. Sein Text besteht aus Sätzen der Stadtbewohner, die seit April in Interview erhoben und von Autor Mathias Müller zu einem Text verarbeitet wurden. Auch Liv Cosima Kircher muss tief Luft holen. Die Studentin der Stella Vorarlberg begleitet das Stück als Sängerin. Bernhard Kuzel ergänzt sie als singender Straßenmusiker an der Gitarre.

Die Stadt als Bühne der Städter
Gemeinsam ziehen sie mit Gästen und Mitwirkenden aus der Feldkircher Zivilgesellschaft durch die Stadt. Laut Regisseur Andreas Jähnert erwarten sie spektakuläre Unterbrechungen und Störmomente in Form von Interventionen der Beteiligten. So wird die Künstlerin Bianca Lugmayr an der Nähmaschine mitwirken, der FFG Feldkirch Volley an einem unerwarteten Ort ein Match spielen oder der Wirtschaftsverein Großhammerzunft an seinem nicht mehr vorhandenen Denkmal sprechen.

Weitere Teilnehmer und Unterstützer sind: Birigt Pleschberger (Künstlerin), Feldkircher Liedertafel, Schüler des Gymnasium Schillerstraße, Liederhort Tosters, Ortsfeuerwehr Feldkirch-Stadt, Rheticus-Gesellschaft, Rotes Kreuz, Seniorentheater Feldkirch, Shotokan Karateclub, Theater Tour Novels, Theaterwerkstatt Feldkirch und Theresa Häfele (Künstlerin).
Im Dom wird diskutiert
Im Anschluss an die theatralischen Spaziergänge findet jeweils ab 20 Uhr im Dom St. Nikolaus eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die Stadt als Handlungsraum“ statt.

Moderiert wird das Gespräch durch Margit Bilgerie, die als selbstständig als Coach tätig ist. Günther Prechter wird seine Expertise als Architekt und Stadtplaner beisteuern. Ein Thema, dem sich die Bregenzer Jutta Waltl als Psychotherapeutin widmet. Der an der Fachhochschule tätige Fabian Rebitzer wird seine Einsichten als Sozialwissenschaftler beisteuern. Domingo Mattle rundet das Programm als aus dem Graffiti kommender Künstler ab.