Vorarlberg

Wütende Angeklagte verließ Verhandlung am Landesgericht

27.11.2025 • 11:34 Uhr
Wütende Angeklagte verließ Verhandlung am Landesgericht
Im Landesgericht ging es bei einer Verhandlung um eine 51-jährige Frühpensionistin ordentlich zur Sache. stiplovsek

Vorbestrafte Frau wurde in ihrer Abwesenheit vor allem wegen Widerstands gegen Staatsgewalt verurteilt.

Die Behauptung, dass sie zur Tatzeit alkoholisiert gewesen sein, machte die Angeklagte derart wütend, dass sie am Donnerstag am Landesgericht Feldkirch während des Prozesses den Verhandlungssaal verließ und nicht mehr zurückkam. Ohne einen Anwalt werde sie nichts mehr sagen, sagte die 51-jährige Unterländerin. Sie bestritt, alkoholisiert gewesen zu sein.

Die Staatsanwältin sagte zu Polizisten, die als Zeugen vor dem Gerichtssaal warteten, sie sollten die Angeklagte nicht aufhalten. Sonst drohe der nächste Widerstand gegen die Staatsgewalt.

In Abwesenheit zu bedingter Haft verurteilt

In ihrer Abwesenheit wurde die mit zwei Vorstrafen belastete Frühpensionistin wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt und versuchter schwerer Körperverletzung zu einer bedingten, nicht zu verbüßenden Haftstrafe von vier Monaten und einer unbedingten, dem Gericht zu bezahlenden Geldstrafe von 800 Euro (200 Tagessätze zu je 4 Euro) verurteilt.

Das Urteil von Richterin Kathrin Feurle ist nicht rechtskräftig. Die Staatsanwältin verzichtete auf Rechtsmittel. Die Angeklagte kann das Abwesenheitsurteil, das ihr zugestellt werden wird, noch bekämpfen.

Die mögliche Höchststrafe wäre drei Jahre Gefängnis gewesen. Die verhängte kombinierte Strafe entspricht sieben Monaten Haft.

Frau soll versucht haben, Polizisten zu beißen

Nach den gerichtlichen Feststellungen versuchte sich die 51-Jährige am 18. Juli beim Dornbirner Bahnhof dagegen zu wehren, dass sie von Polizisten zur Polizeiinspektion gebracht wird. Dem Urteil zufolge versuchte sie dabei, einem der beiden einschreitenden Polizisten zwei Mal in die Hand zu beißen.

Die Polizisten sagten als Zeugen, die Beschuldigte habe zur Tatzeit keinen alkoholisierten Eindruck gemacht.

Die Polizei schritt im Juli ein, weil die Beschuldigte beim Dornbirner Bahnhof einem Mann in den Unterarm gebissen haben soll. Dazu ist bei der Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung anhängig.