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Tierquälerei, NS-Wiederbetätigung und jahrelange Gewalt gegen die Partnerin

HEUTE • 18:37 Uhr
Angeklagte werden aus Haft vorgeführt Zwei Männer, Jahrgang 2004 und 1988, sollen 2023 mit andern Mittätern sieben Personen in Vorarlberg und Österreich Geld und Wertgegenstände abgenommen haben. Den Opfern wurde am Telefon erklärt, dass ein Polizeibeamter aus Sicherheitsgründen ihre Wertgegenstände in Verwahrung übernehmen würde. Landesgericht, Schwurgerichtssaal
Prozess am Landsgericht Feldkirch. hartinger

Diese Strafverhandlungen stehen diese Woche am Landesgericht Feldkirch auf dem Programm.

Am Dienstagvormittag muss sich ein Mann (Jg. 1993) wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung, Körperverletzung und versuchten Nötigung verantworten. Er soll im September im Bezirk Feldkirch seine Schwägerin gewürgt, gegen einen Kleiderschrank gestoßen und geschlagen haben. Zudem soll er angedroht haben, ihr Haus anzuzünden.
Danach muss sich ein Mann (Jg. 2000) wegen mehrerer Vorwürfe verantworten. Er soll im Juni im Bezirk Dornbirn eine Frau mit Schlägen und Würgen verletzt haben. Zusätzlich wirft die Staatsanwaltschaft ihm vor, sie zur Aussageverweigerung gedrängt zu haben. Wenige Wochen später soll er versucht haben, einen Polizisten durch gefährliche Drohung an einer Amtshandlung zu hindern.
In weiterer Folge beschäftigt ein Fall beharrlicher Verfolgung das Landesgericht. Ein Mann (Jg. 1973) soll zwischen Mai und August 2025 eine Frau über Monate hinweg bedrängt haben. Laut Anklage bedrohte er sie mit dem Tod ihres Freundes und ihrer Familie, suchte täglich ihre Nähe, rief sie ständig an und fertigte unbefugt Digitalaufnahmen von ihr an. Außerdem soll er versucht haben, sie mit Gewalt zum Küssen zu bringen.
Am Nachmittag geht es um einen umfangreichen Komplex wirtschaftlicher Delikte. Ein Mann (Jg. 2000) soll in Rankweil als Geschäftsführer eines Unternehmens wiederholt gegen Kapitalerhaltungsvorschriften verstoßen und sich Darlehen von insgesamt 108.187,55 Euro zugewiesen haben. Weiters soll er fehlerhafte Geschäftsbücher und Jahresabschlüsse geführt haben.
Zum Abschluss des Dienstags steht ein Einbruchskomplex auf der Agenda. Ein Mann (Jg. 1997) soll im Oktober 2024 in Dornbirn und Lauterach in mehrere Wohnhäuser eingedrungen sein und Wertgegenstände im Wert von 6540 Euro gestohlen haben. Zuvor soll er im Bezirk Bregenz versucht haben, in ein weiteres Haus einzubrechen.

Mittwoch

Am Vormittag befasst sich das Landesgericht zunächst mit einem Fall schwerer Verkehrskörperverletzung. Ein Mann (Jg. 1987) soll im Mai im Bezirk Bregenz alkoholisiert zu spät gebremst haben und dadurch einen Motorradfahrer gegen ein stehendes Fahrzeug geschoben haben. Der Motorradfahrer wurde verletzt.
Darauf folgt ein Verfahren zu nationalsozialistischer Wiederbetätigung. Ein Mann (Jg. 1990) soll zwischen 2018 und 2024 in mehreren Gemeinden Gegenstände mit NS-Bezug besessen, Fotos mit NS-Symbolik verschickt und sich mehrfach positiv über Adolf Hitler geäußert haben. Es handelt sich um ein Schwurgerichtsverfahren.
Im Anschluss geht es um Tierquälerei. Zwei Männer (Jg. 1984 und 1981) sollen zwischen April und Juni 2023 und im Mai 2025 in Vorarlberg mehreren Rindern unnötige Schmerzen zugefügt haben, indem sie notwendige tierärztliche Versorgung unterließen.
Ein weiterer schwerer Fall schließt sich an: Ein Mann (Jg. 1979) soll zwischen August 2022 und April 2025 in Hard und anderen Orten fortgesetzt Gewalt gegen seine Lebensgefährtin ausgeübt haben. Laut Anklage misshandelte, bedrohte und nötigte er sie über Jahre hinweg und soll ihr am 17. Februar 2024 das Handgelenk gebrochen haben.
Danach muss sich ein Mann (Jg. 1973) wegen gefährlicher Drohung und versuchter schwerer Körperverletzung verantworten. Er soll im August 2025 in Hohenems einen Mann mit dem Tod bedroht haben, indem er ankündigte, dessen Wohnung anzuzünden.

Donnerstag.

Der Donnerstag beginnt mit einem Einbruchs- und Diebstahlskomplex. Ein junger Mann (Jg. 2003) soll zwischen Juli und September 2025 in mehreren Orten im Rheintal Treibstoff gestohlen haben, in Imbissbetriebe eingebrochen sein und 3.400 Euro Bargeld und Waren entwendet haben. In Au soll er gemeinsam mit einem Mitangeklagten (Jg. 2002) weitere Einbrüche begangen und 1000 Euro erbeutet haben. Zudem soll er in Hard eine Tasche samt Bankomatkarte gestohlen und für diverse Einkäufe verwendet haben.


Wenig später geht es um einen Mann (Jg. 2001), dem versuchte schwere Körperverletzung, gefährliche Drohung, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Sachbeschädigung vorgeworfen werden. Er soll Anfang November in Klaus und Sulz mit einem Faustmesser eine Glastür beschädigt, in ein Wohnhaus eingedrungen und versucht haben, die Bewohner zu verletzen. Bei der Festnahme soll er sich gegen zwei Polizisten gewehrt und versucht haben, sie zu verletzen.

Den Abschluss der Donnerstagsverhandlungen bildet ein Fall, in dem zwei Männer (Jg. 1957 und 1972) sich in Vandans gefährlich bedroht haben sollen. Einer der beiden soll zusätzlich mit seiner Krücke auf einen Hundewelpen eingeschlagen und diesen verletzt haben.

Am Freitag finden laut Medienplan des Landesgerichts Feldkirch keine Strafverhandlungen statt.

Hinweis: Die Verhandlungen stellen eine Auswahl dar. Es kann zu Änderungen im Zeitplan kommen, und Prozesse können abberaumt werden.