Verdachtsfall: TBC bei Rind im Bregenzerwald vermutet

NEUE-Exklusiv: Zumindest ein Milchviehbetrieb wurde gesperrt und ein Tier diagnostisch getötet. Bauern berichten auch von Einschränkungen im Viehverkehr.
Von Kurt Bereuter
Die Ereignisse würden sich gerade überschlagen, berichten unabhängig voneinander zwei Bauern aus dem Bregenzerwald. In Alberschwende sei zumindest ein Stall komplett gesperrt und in anderen der Viehverkehr. In einem Milchviehbetrieb kam es nach einer nicht bestätigten PCR-Testung auf TBC zu einer diagnostischen Tötung.
Gesömmert wurden die Tiere des betroffenen Betriebes auf der Großalpe „Ifen“ im Hinteren Bregenzerwald. Inwieweit andere Alpen “in diesem Talkessel“, wie es ein Bauer nennt, betroffen sind, bleibe abzuwarten, aber die Situation sei dramatisch und lasse nichts Gutes erwarten.
Seit mindestens 15 Jahren hätten die beiden Bauern vor so einer Entwicklung gewarnt und schon im letzten Jahr war ein großes Gebiet im Hinteren Bregenzerwald als Seuchengebiet ausgewiesen worden. Die Rotwild-Abschusszahlen wurden daraufhin massiv erhöht, zudem wurden Jagderleichterungen geschaffen, um die Rotwild-Bestände massiv zu reduzieren. Nun zeigt sich offenbar, dass diese Eingriffe zu klein und vor allem zu spät kamen.
Land bestätigt Verdacht, Kammerpräsident Tötung eines Tiers
Landesrat Christian Gantner (ÖVP) bestätigt auf Anfrage einen TBC-Verdachtsfall. Landesveterinär Norbert Greber und Wildökologe Hubert Schatz waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Auch Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger bestätigt die Tötung, gibt aber zu bedenken: “Das Tier hat beim Hauttest untypisch reagiert, was ein Anzeichen für TBC sein kann, aber auch andere Ursachen haben könnte. Aufgrund von Vorsichtsmaßnahmen erfolgte die diagnostische Tötung. Eine endgültige Bestätigung des PCR-Tests steht aber noch aus.”
(NEUE Vorarlberger Tageszeitung)