Angespannte Situation in Spitälern

Personalmangel in Österreichs Krankenhäusern. In Vorarlberg ist die Versorgung zumindest gebgeben.
In den Vorarlberger Krankenhäusern sei die Situation zwar angespannt, aber nicht so sehr wie in anderen Bundesländern. Das sagte am Freitag auf APA-Anfrage Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft. „Die Notversorgung ist gewährleistet, dringliche medizinische Eingriffe sind es auch“, betonte Fleisch. Personalmangel gebe es sowohl in der Pflege als auch in der Ärzteschaft.
Der Mangel in der Pflege sei grundsätzlich nicht dramatisch, wirke sich aber deshalb aus, „weil er ungleich verteilt ist“. Bei den Ärzten habe man grundsätzlich eine gute Situation, wenn es auch zwei, drei Abteilungen mit Schwierigkeiten gebe. Beispielhaft führte Fleisch dazu das LKH Bregenz an. Dort helfen wegen Engpässen im ärztlichen Bereich Allgemeinmediziner als freie Dienstnehmer aus. Grundsätzlich hielt Fleisch aber fest, dass lediglich 3,6 Prozent aller Mitarbeiter fehlten. Bei der KHBG waren im vergangenen Jahr etwa 4.700 Personen beschäftigt, darunter über 800 Ärzte.

Verteilungsthematik
Fleisch glaubt auch nicht, dass es in Österreich grundsätzlich zu wenige Ärzte gibt. „Das ist eine Verteilungsthematik, die man angehen muss“, sagte er. In der Pflege stelle sich die Situation anders dar. Für den KHBG-Geschäftsführer können Pool-Lösungen in den jeweiligen Häusern ein Ansatz sein. An eine nachhaltige Besserung in naher Zukunft glaubt er nicht: „Die Situation wird bleiben.“
Bezahlung
Die Vorarlberger Spitalsärzte ihrerseits sehen eine bessere Bezahlung als Schlüssel für eine adäquate personelle Ausstattung an den Krankenhäusern – das deponierten sie bei einer Pressekonferenz Anfang April. Geld allein sei nicht die Lösung, aber das unmittelbar wirksame Mittel für ausreichend Personal und damit mehr Zeit und bessere Arbeitsbedingungen, so Ärztekammer-Vizepräsident Hermann Blaßnig. Wolle man die Situation in Vorarlberg rasch und wirkungsvoll verbessern, „muss der Landeshauptmann viel Geld in die Hand nehmen“, zeigte sich Blaßnig überzeugt.