Hinter den Kulissen einer Tierklinik

Zum heutigen Welttierschutztag hat die NEUE einen Einblick in die Tierklinik Schwarzmann bekommen.Es gibt dabei überraschend viele Parallelen zu einem Krankenhaus.
Fast jeder Mensch war schon einmal in einem Krankenhaus, sei es wegen einer Erkrankung oder einer Verletzung. Bei Tieren ist es nicht anders – auch sie werden ärztlich behandelt, wenn es ihnen schlecht geht. Doch während wir dank Krankenhausserien wie „Grey’s Anatomy“ oder „Dr. House“ einen ziemlich guten Einblick über die Abläufe in einem Spital für Humanmedizin haben, wissen die Wenigsten, wie in einer Tierklinik gearbeitet wird. Anlässlich des heutigen Welttierschutztages hat die NEUE einen Blick hinter die Kulissen der Tierklinik Schwarzmann in Rankweil geworfen.
Wie im Spital
Was die meisten überraschen dürfte: So viele Unterschiede zu einem „Menschenkrankenhaus“ gibt es hinsichtlich der Abläufe in einer Tierklinik nicht. Tierärztin Antje Wolf berichtet, wie ein Tag in ihrem Beruf abläuft: „Zu Beginn gibt es eine Visite, an der alle diensthabenden Tierärzte teilnehmen. Dort besprechen wir, was für die Tiere, die stationär bei uns aufgenommen werden, an diesem Tag ansteht. Dann kümmert sich jeder um sein Fachgebiet.“

Wie in einem Spital ist das Personal auch in der Tierklinik Schwarzmann in verschiedene Teams aufgeteilt. Neben den Tierärzten gibt es Mitarbeiter in der Ambulanz, an der Rezeption, im Lager oder in der Administration. Auch die Tierärzte haben verschiedene Fachgebiete: So gibt es etwa Spezialisten für Herzerkrankungen, Unfallchirurgie, innere Erkrankungen oder Zahnheilkunde. Antje Wolf ist beispielsweise als Dermatologin für Hauterkrankungen zuständig. Es gibt auch Spezialisten für bestimmte Tierarten, etwa für Kaninchen oder Reptilien.
Vielfältige Patienten
Eine solche Vielfalt an Tierärzten braucht man in der Tierklinik, denn es gibt viele unterschiedliche Patienten. Alle Arten von Haustieren, von Hunden und Katzen über Nagetiere und Vögel bis hin zu exotischen Tieren, wie Bartagamen oder Schlangen, werden in Rankweil behandelt.
Ein weiterer Grund, warum so viel Personal in der Tierklinik arbeitet, sind die Arbeitszeiten. Anders als bei einem Tierarzt, dessen Praxis nur zu bestimmten Zeiten am Tag geöffnet hat, hat die Tierklinik rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche einen Bereitschaftsdienst. Somit können Notfälle jederzeit versorgt werden. „Bei uns ist rund um die Uhr jemand am Telefon“, sagt Antje Wolf.

Ein wichtiges Anliegen
Zum heutigen Welttierschutztag hat die Tierärztin einen Wunsch im Namen der gesamten Klinik: „Wir haben tagtäglich mit Qualzuchten zu tun. Hunde wie die Bulldogge und der Mops, die durch Überzüchtung besonders kurze Schnauzen haben, leiden ihr ganzes Leben lang darunter. Oft fehlt leider die Einsicht bei den Besitzern, sich ein solches Tier nicht anzuschaffen.“ Zwar seien sie süß anzusehen und charakterlich entzückend, weshalb sie bei vielen Menschen beliebt sind, doch: „Ein Mops atmet von seiner Geburt an wie durch eine Atemmaske. Diese Tiere gibt es nicht in gesund.“ Daher appelliert Wolf: „Finger weg von solchen Qualzuchten!“ Tobias Holzer