Ball: Betriebserweiterung in Warteschleife

Der Baubescheid erfolgte 2022, die Bauverhandlung im März 2023 – seitdem wartet der Getränkedosenhersteller auf den Baubescheid für die Millionen-Investition.
Im Oberland haben in Wirtschaftskreisen zuletzt Gerüchte die Runde gemacht, wonach der Getränkedosenhersteller Ball Beverage Packaging Ludesch GmbH seine Ausbaupläne am Standort Ludesch angeblich verworfen hat. Die Ursache der Spekulationen liegt in der zwischenzeitlich veränderten internationalen Wirtschaftslage sowie in dem Umstand begründet, dass seit der Bauverhandlung acht Monate vergangen sind, ohne dass bauliche Aktivitäten festzustellen wären.
Ball plant in dem Betriebsgebiet in Ludesch eine Erhöhung des bestehenden Betriebsgebäudes ohne zusätzlichen Flächenverbrauch. Geplant sind im Zuge dessen eine Erweiterung der Produktions- und Lagerkapazitäten sowie eine neue Kantine und zusätzliche Sozialräume.
Bei Ball in Ludesch nimmt Geschäftsführer und Betriebsleiter Andreas Mayer auf wpa-Anfrage zu den Gerüchten Stellung: „Den Bauantrag haben wir Ende Oktober 2022 gestellt. Die Bauverhandlung fand am 2. März 2023 statt, und das Bauvorhaben wurde zwischenzeitlich nicht verändert. Seither warten wir auf den Baubescheid der BH Bludenz. Ohne einen gültigen Baubescheid sind uns die Hände gebunden.“ Man verfolge das Ausbauprojekt nach wie vor, denn immerhin hätten bereits die bisherigen Vorarbeiten und Planungen entsprechend Geld gekostet.

40 neue Arbeitsplätze
Wie hoch das gesamte Investitionsvolumen sein werde, wollte Mayer nicht im Detail konkretisieren. Es sei jedenfalls ein deutlich zweistelliger Millionen-Euro-Betrag. Mit dem Ausbau verbunden sei auch die Schaffung von 40 neuen Arbeitsplätzen. Gegenwärtig beschäftigt Ball in Ludesch rund 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Angesprochen auf den Umstand, dass sich die internationale Konjunktur und damit zusammenhängende Prognosen seit der Einreichung des Bauantrages verschlechtert haben und Unternehmen deshalb reihenweise ihre Investitionsvorhaben zurückstellen, sagte Mayer: „Die weitere konkrete Vorgehensweise, was den Zeitplan oder eine mögliche stufenweise Umsetzung der Erweiterung betrifft, werden wir festlegen, wenn der Baubescheid vorliegt.“ Die finale Entscheidung falle dabei nicht in Ludesch, sondern aufgrund des hohen Investitionsvolumens im Konzern.
Ball Ludesch gehört zur international tätigen Ball Corporation. Dieses 1880 gegründete Unternehmen ist auf die Entwicklung von Metallverpackungen für Getränke, Lebensmittel und Haushaltsprodukte, von Luft- und Raumfahrttechnik und anderen Technologien sowie Dienstleistungen für gewerbliche und staatliche Kunden spezialisiert. Im Bereich der Getränkedosenherstellung sei die Ball Corporation Weltmarktführer, heißt es auf der Website.
Der Konzern beschäftigt weltweit mehr als 22.500 Mitarbeitende an über 100 Standorten. Der Hauptsitz befindet sich in Broomfield in Colorado (USA).
Günther Bitschnau