Neuer Pächter der Schwedenschanze: „Es kribbelt mir schon unter den Fingern“

Das Harder Seerestaurant eröffnet Mitte Februar neu. Pizza und der beliebte Schwedenschanzspieß dürfen dann nicht auf der Karte fehlen.
Es ist kühl und schneit am Yachthafen an der Schwedenschanze in Hard. Nur noch vereinzelte Boote sind im Wasser, die restlichen stehen schon eingepackt und winterfest im Trockenen. Im Seerestaurant Schwedenschanze ist Ruhe eingekehrt. Anders, als man dieses Lokal sonst kennt. Während den Sommermonaten ist hier gewöhnlich reger Betrieb, wenn an sonnigen Tagen die Bootsfahrer nach der Zeit auf dem See dort auf der großen sonnigen Terrasse fast direkt am Wasser Hunger und Durst stillen.
Ein blaues Schild am Fenster mit der Aufschrift „wegen Pächterwechsel geschlossen“ kündigt schon an, warum das Lokal derzeit noch derart verlassen wirkt. Dieser neuer Pächter des Restaurants Schwedenschanze ist Christoph Sögner, der noch bis Ende des Jahres das Burgerlokal Werkstatt in Rankweil führt. Die vorherigen Betreiber der Schwedenschanze haben Ende Saison das italienische Restaurant am Harder Seeufer zugemacht. Christoph Sögner wird voraussichtlich am 14. Februar dort wieder eröffnen.
Voller Vorfreude
„Dieses Jahr fange ich schon früher an“, denn es „kribbelt mir schon unter den Fingern“, erzählt er begeistert. Ab 2025 ist dann zukünftig im Jänner und Februar ein Betriebsurlaub angedacht, 2024 möchte er jedoch aus Vorfreude schon früher starten. Zudem falle dieses Jahr der Valentinstag und der Aschermittwoch auf denselben Tag, erklärt er, warum dies der perfekte Tag für die Neueröffnung ist.
Statt wie zuletzt italienische Pasta wird hier ab Mitte Februar gutbürgerliche Küche auf den Tellern angerichtet werden. Doch der eindrucksvolle Pizzaofen wird natürlich auch in Zukunft nicht kalt bleiben. Denn „gutbürgerlich und Pizza ist kein Widerspruch“, so Christoph Sögner. Die Speisekarte ist derzeit noch in der Entwicklungsphase, der Gastronom hat aber schon Ideen im Kopf, was womöglich dann darauf stehen könnte. Eines ist klar: die Freunde des Signature Dishes von einem der Vorpächter der Schwedenschanze können sich freuen – Christoph Sögner plant einen weiterentwickelten „Schwedenschanzspieß 2.0“ mit scharfer „Burnsauce“.

Passend zum Sommer will er außerdem Grillfleisch, Pommes und ein reichliches Salatbuffet anbieten. „Was essen Kinder, wenn sie ins Strandbad gehen?“, fragt er beim Besuch der NEUE und erklärt, warum die frittierten Kartoffeln als Beilage auf der Karte eines Seerestaurants keinesfalls fehlen dürfen. Statt auf vegetarische Ersatzprodukte möchte er auf knackigen Salat und gesundes Gemüse setzen – wie etwa Gemüselasagne. Denn er mag keine Produkte, „die wie Fleisch aussehen, aber keines sind“. Für Fleischliebhaber hat er ebenfalls schon Ideen für mögliche Gerichte, wie etwa Gulasch, saftig gebratenes Rindsfilet und Schnitzel. Fisch darf bei einem Lokal am See natürlich auch nicht fehlen.
Das Auge isst mit
Bis zur Eröffnung gibt es noch einiges zu tun. Das anthrazitfarbene und schwarze Geschirr und Glasteller sind schon bestellt – denn die Präsentation liegt dem Wolfurter am Herzen. Schönes und hochwertiges Geschirr drückt laut dem 53-Jährigen nämlich Wertschätzung für den Gast aus. „Es soll ein Hingucker sein. Der Gast soll das Gefühl haben, er ist mir etwas wert“, erklärt er. So hat er bereits als Eyecatcher einen Teller mit besonderer Konstruktion für den Spieß entwickeln lassen.
Während sich das Geschirr ändert, bleibt die Einrichtung gleich wie zuvor. Das Lokal wurde vor wenigen Jahren bereits renoviert. Deswegen werden nur kleine Details geändert: Etwa die Deko und ein paar Palmen sollen dazukommen. Im Außenbereich plant Sögner eine Zigarrenbar, so wird das Rauchen und das Essen räumlich voneinander getrennt.
Im Innenbereich möchte er die Bar als Weinbar gestalten, wo in der Lounge auch nur für ein Getränk eingekehrt werden kann. Ihm liegt am Herzen, dass auch Gäste, die nichts essen wollen, einen Drink in der Lounge konsumieren können. Bestimmte Themenabende widmen sich dann, so ist es der Plan, besonderen Whiskeys und Weinen. Unter letzteren sollen hauptsächlich österreichische, aber auch einzelne spanische Flaschen sein. Die Räumlichkeiten werden bis zur Eröffnung nochmal generalgeputzt und für die Gäste vorbereitet.

Neues Konzept
Ein teures Gourmetlokal soll die Schwedenschanze keinesfalls werden. Stattdessen plant Christoph Sögner „ehrliche Küche“ mit „viel frisch Gemachtem“ und wenig Fertigprodukten und freundlichem, schnellen Service. Denn nach dem „Bötla“ würde man sich ein preiswertes Essen wünschen und darüber hinaus nicht 20 Minuten auf das Bier warten wollen, meint der Gastronom. Dann müsse es schnell gehen und dürfe nicht zu teuer sein. Ein gutes Essen machen für den Gastronom regionale Zutaten, frische Küche und eine gekonnte Kombination der Produkte aus. „Kochen hat mich immer schon begeistert“, erzählt Christoph Sögner freudig. Schon sein Papa war Küchenmeister, lehrte in Schloss Hofen und trug den Titel „Globaler Masterchef“. Sögner selbst kann ebenfalls auf lange Erfahrung in der Gastronomie zurückblicken. So war er fast neun Jahre lang Geschäftsführer der Werkstatt Rankweil und zuvor 18 Jahre in Bregenz im Café Montfort. Letzteres verließ er aufgrund der Seestadtbaustelle.
Den aktuellen Schritt begründet er damit, dass die Schwedenschanze mit den 280 Plätzen (davon 140 draußen) „übersichtlich“ und das Lokal ein Saisonbetrieb sei. Denn er ist von der Werkstatt in Rankweil einen ganzjährigen Vollbetrieb mit 700 Plätzen mit über 7000 Essen in der Woche „wie am Kreuzfahrtschiff“ gewohnt. „Ich werde nicht jünger“, begründet der 53-Jährige, warum er als längster Geschäftsführer der Werkstatt Rankweil aufhört.

Durchgehend geöffnet
Im Restaurant Schwedenschanze plant er ab 2025 dann einen jährlichen zweimonatigen Betriebsurlaub im Winter. In der Hauptsaison von Mai bis Mitte September soll das Restaurant Schwedenschanze durchgehend ohne einzelnen Sperrtag offen sein. Nachmittags können die Gäste etwa sechs Gerichte wie womöglich Wurstsalat oder Schnitzel mit Pommes von einer kleinen Karte bestellen. Auch abseits der warmen Monate soll die Schwedenschanze montags bis freitags durch das wechselnde Mittagsmenü eine Anlaufstelle für die Mittagspause sein. Dabei will der gelernte Koch auf saisonale Produkte, wie Spargel im Frühjahr oder Pilze im Herbst, setzen.
Bei der Eröffnung am 14. Februar möchte er ebenfalls gleich thematisch passend zum Anlass mit einem Speisenangebot starten. So würden sich am Mittag durch den Aschermittwoch Kässpätzle und am Abend ein Pärchenabend anbieten, sind seine ersten Überlegungen, wenn er an diesen Tag denkt. Dem Aufsperren seines neuen Restaurants blickt der Wolfurter positiv entgegen. „Ich freu’ mich“, beschreibt er sein Gefühl dabei. Der Standort und das Lokal selbst seien super, führt der neue Pächter weiter aus.
