Fehlentwicklungen und positive Trends

Die Daten der BLI zeigen die Emissionsquellen auf. Mögliche Fehlentwicklungen und auch positive Trends können daraus erkannt werden.
Wie die NEUE bereits berichtete wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz und Umwelt und der zuständigen Ämter der neun Landesregierungen der Bericht Bundesländer-Luftschadstoff-Inventur (BLI) 1990–2021 erstellt. In der BLI ordnet das Umweltbundesamt die nationalen Emissionsdaten aus der österreichischen Inventur den einzelnen Bundesländern zu. Der Bericht zeigt die Entwicklung der Treibhausgase und anderer ausgewählter Luftschadstoffe für die Jahre 1990 bis 2021 auf. Für die Feinstaubfraktionen enthält die BLI die Emissionsdaten für die Jahre 2000 bis 2021.
Luftreinhalteplanung
„Die Daten und Zeitreihenauswertung der BLI sind unter anderem wichtig für die Luftreinhalteplanung insgesamt“, teilte die Landespressestelle Vorarlberg auf Anfrage beim Amt für Umwelt- und Klimaschutz mit. „Insbesondere mögliche Fehlentwicklungen und auch positive Trends können erkannt werden.“ Im Gegensatz zu den Immisionsmessungen würden hier nämlich beispielsweise meteorologische Aspekte keine Rolle spielen.
Aus diesen Daten werden die Entwicklung von (berechneten) Schadstoffemissionen und damit die Wirkung von Abgasstandards, Heizsystemen und andere Maßnahmen ersichtlich, hieß es weiter. „Dabei zeigt sich, bei welcher Emissionsquelle die höchsten Beiträge zur jeweiligen Schadstoffgruppe verursacht werden und wie sich diese Emissionen im zeitlichen Verlauf auf Gesamtösterreich und je Bundesland entwickeln beziehungsweise verändern.“ Letztlich stelle die BLI eine von vielen fachlichen Grundlagen für die lufthygienische Maßnahmenplanung dar. „In jüngster Zeit wurde die BLI jährlich fortgesetzt. Dazu bedarf es stets eines Auftrages der Bundesländer an das Umweltbundesamt.“
Überblick
Treibhausgase
Methan, Kohlenstoffdioxid oder Kohlendioxid, Distickstoffmonoxid (auch Lachgas genannt) und F-Gase.
Luftschadstoffe
Stickstoffe, flüchtige organische Verbindungen ohne Methan, Schwefeldioxid und Ammoniak.
Vorarlberger Zahlen
In Vorarlberg nahmen laut BLI zwischen 1990 und 2021 die Treibhausgas-Emissionen um 0,4 Prozent zu. Von 2020 auf 2021 erhöhte sich der Ausstoß sogar um 5,2 Prozent. Bei den Luftschadstoffen verringerten sich im Zeitraum von 1990 bis 2021 die Emissionen von Stickstoffoxiden, Schwefeldioxid und den flüchtigen organischen Verbindungen, die Ammoniak-Emissionen stiegen hingegen. Beim Feinstaub wurde in Vorarlberg die seit 1990 anhaltende positive Entwicklung mit einer deutlichen Abnahme zuletzt gebremst. Zwischen 2020 und 2021 nahmen die Emissionen wieder zu.