Dieser Vorarlberger Firma bringt eigene Mountainbikes auf den Markt

Vier Modelle einer neuen E-Mountainbike-Serie gehen an den Start. Mit den großen Playern am Markt wolle man aber nicht konkurrieren.
Der Sportartikelhersteller mit Vorarlberger Wurzeln und einem Mehrheitseigentümer in Tschechien wird nach jahrzehntelanger Pause wieder eigene Mountainbikes in sein Produktportfolio aufnehmen.
Denn nach dem Unternehmensverkauf in den 1990er-Jahren an Benetton wurden Herstellung und Verkauf der Kästle-Bikes eingestellt. Jetzt informierte Kästle darüber, dass man ab dem Frühjahr 2024 mit einem eigenen E-Mountainbike-Programm an den Start gehen werde. Herkömmliche Mountainbikes ohne elektrischen Hilfsantrieb sind nicht vorgesehen.
Theresa Schneider, Pressesprecherin und Kommunikationsleiterin von Kästle, sagte auf wpa-Anfrage, dass man es als Sportartikelhersteller vor allem mit sport- und bewegungsbegeisterten Kunden zu tun habe. Mit dem Ski-Angebot könne man allerdings nur etwa die Hälfte des Jahres ein entsprechendes Produkt anbieten. „Mit dem Kästle-E-Mountainbike können wir dieses Angebot auf 365 Tage im Jahr ausweiten.“
Idee in Hohenems geboren
Die Idee, wieder eigene Räder auf den Markt zu bringen, sei vor rund drei Jahren am Firmensitz in Hohenems geboren worden. Dabei habe man die Muttergesellschaft ConsilSport auch auf die frühere Bike-Geschichte von Kästle und die möglichen Synergieeffekte innerhalb der Firmengruppe hingewiesen, da ConsilSport ebenfalls Bikes im Programm habe.
Produktion bei Schwesterfirma in Tschechien
Die Idee, wieder eigene Räder auf den Markt zu bringen, sei vor rund drei Jahren am Firmensitz in Hohenems geboren worden. Das Design der neuen Kästle-Bikes sei in Hohenems entworfen worden und bei der Entwicklung hätten Mitarbeiter aus dem Ländle mit ihrem Know-how mitgeholfen, so Schneider. Produziert werden die E-Mountainbikes bei der Schwestergesellschaft Bike Fun International in Tschechien. Von dort erfolge auch die Auslieferung an Fachhändler in Österreich. Vereinzelt gebe es zudem bereits Händler in Deutschland, die das Kästle-Bike anbieten möchten. Der Verkauf erfolge ausschließlich über den Fachhandel.
Viele Modelle mit unterschiedlichen Preisen
Die neue E-Mountainbike-Produktserie von „K-Cycling“ umfasse vier Modelle, die allesamt mit einem E-Motor von Bosch und einem 750-Wattstunden-Akku ausgestattet seien. Die verschieden hohen Preise der vier Modelle würden sich durch die unterschiedliche Ausstattung bei den Komponenten wie Federgabel, Bremsen und Schaltung ergeben.
“Die vier Bikes sind aber nicht das Ende der Fahnenstange. Denn wir sind nicht abgeneigt, diesen Bereich auszubauen”, so Schneider. Es sei aber nicht die Strategie von Kästle, mit den “Big Players” im Wettbewerb mitzuhalten. “Es geht vielmehr darum, schöne Akzente am Markt zu setzten. So, wie wir es auch mit unseren Ski machen.” Zu den geplanten Verkaufszahlen gibt es keine Angaben. Heuer feiert der Sportartikelhersteller übrigens sein 100-jähriges Jubiläum.
Günther Bitschnau/wpa